Richtfest für „Forum“ im März

Der Innenausbau des 20 Millionen teuren Gebäudes hat begonnen. Die Developer haben derzeit kein Interesse an den P&C-Grundstücken.

Foto: Dirk Jochmann

Mitte. Die fünf Grad Minus Außentemperatur stören nicht den Zeitplan. Das „Forum Krefeld“ an der St.-Anton-Straße nimmt langsam Form an. Die Fenster in den ersten drei Geschossen sind schon eingebaut, die Fassaden werden demnächst montiert, der Innenausbau im Untergeschoss für die künftige Edeka-Filiale beginnt gerade. Während sich am Donnerstag die Möhnen zum Sturm aufs Rathaus warmlaufen, wird auf der dritten, vierten und fünften Etage im Inneren des Gebäudes der erste Beton für den Fußboden aufgebracht. „In der zweiten Märzhälfte feiern wir Richtfest“, sagt Andreas Reichau, Senior-Projektmanager bei „Die Developer“ (DDP).

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Die Projektentwickler, die auch für den Kö-Bogen in Düsseldorf verantwortlich sind, bauen in dem Karree St.—Anton-, Friedrich, Carl-Wilhelm- und Königstraße für 20 Millionen Euro einen modernen Komplex mit Sparkassen-Filiale, Läden, Büros, Tagungs- und Seminarräumen sowie einem Parkhaus mit 185 Stellplätzen. Man schaffe mit der gewählten Architektur und dem vorgesehenen Handels-Angebot eine Arrondierung des Quartiers, sagt Reichau. Im Gegensatz zu dem einstigen Flachbau mit angrenzendem Hochhaus der Sparkasse, entstehe nun ein Block als Ganzes. Mit dem Ziel, aus der Innenstadt noch mehr Attraktivität zu Theaterplatz mit Seidenweberhaus, Theater und Mediothek und zur Friedrichstraße rüberzuziehen.

Dass zu diesem neuen Ensemble auch gut ein neues Gebäude anstelle des alten Ziellenbach-Hauses passen könnte, liegt für Reichau städteplanerisch nahe. P&C als Eigentümer der Grundstücke an der Friedrichstraße will verkaufen, nachdem das Düsseldorfer Modehaus die Pläne für eine Filiale in Krefeld endgültig aufgegeben hat. Darauf angesprochen winkt der Projektmanager für sein Unternehmen nach anfänglichen Überlegungen jedoch ab. „Das haben wir nicht auf dem Zettel, das ist derzeit keine Option für uns.“

450 von insgesamt 6000 Quadratmetern einzelhandelsrelevanter Fläche sind bislang laut Reichau noch nicht vergeben. Im Untergeschoss sind 1800 Quadratmeter für einen neuen Edeka-Supermarkt an Heiner Kempken vermietet. Außerdem werden die Drogeriemarktkette DM, Woolworth, die Kleeblatt-Apotheke und das Studieninstitut Niederrhein dort einziehen. Das Parkhaus wird von Apcoa betrieben, Deutschlands größter Parkraumbewirtschafter. Neben dem C&A-Parkhaus hat das Unternehmen in Krefeld zum 1. Januar auch das Behnisch-Parkhaus übernommen.

Wie der neue Gebäudekomplex künftig aussehen wird, ist anhand der an der Friedrichstraße aufgebauten Musterfassade gut zu erkennen. Hellgraue Beton-Lisenen (auch Mauerblende genannt) gliedern die Fassade in den unteren Geschäftsbereich und den oberen Parkbereich.

In den ersten beiden Geschossen sind große in Stahlrahmen eingefasste Glaselemente verbaut. Darüber sorgt eine mit Lochmuster versehene Klinkerstein-Fassade und Stahlgitter für die nötige Belüftung der Parkdecks. Jeweils an den Ecken zu Friedrich-, König- und Carl-Wilhelm-Straße sind bereits jetzt die Einschübe für die vorgesehenen begrünten Hochgärten zu sehen. Dort sollen hochwertige Bäume als Ausgleichsfläche gepflanzt werden.

Auf der Friedrichstraße ist auch schon der Übergang zum neuen Sparkassen-Gebäude zu sehen. Von der 3764 Quadratmeter großen Grundstücksfläche benötigt die Sparkasse künftig nur noch 638 für die eigene Nutzung. Das neue Finanzcenter hat im Erdgeschoss ein SB—Foyer mit zwölf Geldautomaten und Beratungs- und Mitarbeiterräume. Im oberen Geschoss gibt es Räume für die private Kundenbetreuung.

Ursprünglich sollte das neue Forum im vergangenen November, die neue Sparkassen-Filiale im April 2018 fertig sein. Doch wegen der Nähe zu den bewohnten Nachbarhäusern und der zusätzlich installierten Bohrpfahlwand zur König- und Carl-Wilhelm-Straße hat sich der Zeitplan verzögert. „Das ist aber nicht weiter schlimm“, sagt Reichau — und lobt in allem die vorbildliche und konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt Krefeld.