Krefeld Pinguine Roosters wieder auf Playoff-Kurs
Der Pinguine-Gegner vom Seilersee hat in die Erfolgsspur zurückgefunden.
Krefeld. Binsenweisheiten gibt es viele im Sport. Zum Beispiel die: „Für alte Erfolge kann man sich im Sport nichts kaufen“. Diese bittere Erfahrung musste in der laufenden Hauptrunde Jari Pasanen machen. Im Oktober 2013 hatte der Skandinavier nach der Beurlaubung von Doug Mason das Amt des Cheftrainers bei den Iserlohn Roosters übernommen und beachtliches geleistet. Dreimal führte der wortkarge Finne die Sauerländer in die Playoffs und in der Hauptrunde 2015/16 sensationell auf den dritten Tabellenplatz. Doch Anfang der neuen Saison konnte Pasanen das Ruder nicht mehr zu seinen Gunsten rumreißen, als es nach der verkorksten vergangenen Spielzeit erneut nicht bei seinem Team laufen wollte. Und so kam es wie es kommen musste. Aus dem einstigen Erfolgscoach wurde ein Auslaufmodell und Pasanen erhielt Anfang Oktober die Papiere.
Eine weitere Binsenweisheit machte dann vor wenigen Wochen am Iserlohner Seilersee die Runde, nämlich die mit den neuen Besen, die gut kehren. So setzte der Trainerwechsel von Jari Pasanen zu Rob Daum Anfang Oktober geradezu wundersame Kräfte frei. Lagen die Iserlohn Roosters nach einem völlig verkorksten Saisonauftakt abgeschlagen am Tabellenende, sind sie seit knapp drei Monaten nicht mehr wiederzuerkennen. Bis zum Trainerwechsel hatten die Kampfhähne nur zwei der ersten zehn Spiele gewinnen können und ihrem Namen nicht allzu Ehre gemacht. Blutleer und emotionslos verliefen die meisten Auftritte der Roosters und es drohte erneut eine traurige Saison. Was Rob Daum seinen Schützlingen auch erzählt haben mag, es war das Richtige. Seit der langjährige Coach des EHC Black Wings Linz, sechs Jahre trainierte er bis zu seinem Wechsel nach Deutschland den österreichischen Erstligisten, das Zepter beim IEC schwingt, ist der Erfolg zurückgekehrt.
Der Vater von drei erwachsenen Kindern gilt als detailverliebt und hat seinen schlafenden Kader wachgerüttelt. Mit Daum an der Bande schaffte der IEC in beeindruckender Manier den viel zitierten „turn around“. Gleich bei seinem ersten Spiel als Headcoach, dem Auswärtsspiel in Mannheim am 13. Oktober, ließen es seine neuen Jungs krachen und entführten beim 5:2-Sieg in der SAP-Arena wichtige Punkte. Und das blieb wahrlich keine Eintagsfliege: Die Roosters punkten seit Daum-Amtsantritt kontinuierlich und schafften kurz vor Weihnachten sogar den Sprung auf Platz fünf. Damit sind die Sauerländer wieder ein heißer Playoff-Kandidat. Ausdruck für den Aufschwung der Kampfhähne ist die steil verlaufene Leistungskurve des letztjährigen DEL-Topscorers Jack Combs. Bis zum Trainerwechsel fand der US-Amerikaner nicht seinen Rhythmus bei seinem neuen Arbeitsgeber. Unter Daum legte der Ex-Bremerhavener dann seine Fesseln ab und machte das, wofür ihn sein neuer Arbeitsgeber geholt hatte: Tore schießen. Mit 17 Treffer und 11 Assists führt der 29-Jährige die Scorerliste beim IEC an und hat sich zum Leader im Team entwickelt. Ein weiterer Königstransfer entpuppt sich bei den Iserlohnern ebenfalls als die erhoffte Verstärkung, Dänemarks Nationaltorhüter Sebastian Dahm bildet mit Mathias Lange ein überragendes Torhüterpärchen, das für den nachhaltigen Aufschwung am Seilersee steht und. In vielen Spielen hielten Dahm und Lange die punkte für den EIEC fest. So überrascht es nicht, dass Manager Karsten Mende noch vor Weihnachten in Sachen Vertragsverlängerung bei Dahm Nägel mit Köpfen machte und der 30-Jährige mindestens bis 2019 bei den Roosters bleibt.
Trotz der jüngsten Erfolge lässt Rob Daum nicht locker und verlangt von seinen Schützlingen eine weitere Leistungssteigerung. In der engen Tabelle rangieren die Iserlohner zwar über dem Playoff-Strich, erreicht ist aber noch nichts. So forderte der Kanadier mehr Effizienz in den „special teams“, die in der ausgeglichenen deutschen Topliga in vielen Spielen das entscheidende Element seine.
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