Neues Wohnquartier Mit den Elisabethhöfen zieht neues Leben in die alte Feuerwache ein

Krefeld · Reiner Leendertz will an der Florastraße für 21,6 Millionen Euro ein neues Wohnquartier bauen.

Die unter Denkmalschutz stehende Alte Feuerwache an der Florastraße steht seit 2016 leer und soll für Gewerbe hergerichtet werden.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

In zweieinhalb Jahren soll wieder Leben in die alte Feuerwache an der Florastraße einziehen. Nach den Plänen von Reiner Leendertz werden in der denkmalgeschützten Feuerwache und in vier noch zu bauenden Mehrfamilienhäusern insgesamt 44 Wohnungen und 14 Gewerbeeinheiten entstehen. „Durch die Bebauung werden zwei halb-öffentliche Innenhöfe entstehen, die mit viel Grün, einer Gastronomie und Dienstleistern zum Verweilen einladen sollen“, sagt Leendertz. Das Bau- und Wohnkonzept „Elisabethhöfe an der alten Feuerwache Florastraße“ hatte Vertreter aus Politik und Verwaltung im vergangenen Januar überzeugt und dem Krefelder Investor den Zuschlag beschert. Sein Angebot im Bieterverfahren der Stadt war mit rund 1,1 Millionen Euro zwar nicht das höchste Gebot, aber das interessanteste.

Platz für Wohnen, Gastronomie, Büros und ruhiges Handwerk

Das Areal ist im Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche ausgewiesen und eignet sich bestens für eine Innenverdichtung durch einen nachhaltigen Wohnungsbau. Angesiedelt werden dürfen nach der Baunutzungsverordnung neben Wohnungen und Gastronomie sogenannte nichtstörende Handwerksbetriebe wie Schuster, Fahrradhändler, Friseur, Goldschmied und ähnliches und Angebote von kirchlichen, kulturellen, sozialen, gesundheitlichen und sportlichen Trägern und Betreibern.

Insgesamt fünf Interessenten hatten ihr Angebot und ihre Pläne für das städtische Grundstück im Rahmen des Bieterverfahrens eingereicht. Die Unterlagen wurden nach folgenden Kriterien geprüft: Städtebau und Funktion (Nutzungskonzept, Unterbringung der privaten Stellplätze, Kleinklima und Nachhaltigkeit im Hinblick auf die Gestaltung der Frei- und Dachflächen), architektonische Anforderungen an die Gestaltung und den Umgang mit dem Denkmal sowie – nachgeordnet – der Kaufpreis.

Leendertz’ Konzept hat Politik und Verwaltung überzeugt: Nach den Plänen des Krefelder Architekten Georg von Houwald bleiben die denkmalgeschützten Teile der alten Feuerwache aus dem Jahr 1909 erhalten und werden als Büros, Praxen und Gastronomie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Nebengebäude bleiben teilweise als Grenzbebauung erhalten, um das Grundstück und den Innenhof einzufassen. Die bestehenden Wohngebäude Florastraße sollen wieder von der alten Feuerwache abgetrennt und als eigenständige Mehrparteienhäuser genutzt werden.

Auf den ehemaligen Aufstellflächen der Löschzüge werden vier moderne Mehrfamilienhäuser mit Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen unter dem Namen „Elisabethhöfe“ hochgezogen. „Wir wollten die Bekanntheit der ehemaligen Feuerwache nutzen und gleichzeitig für das neue Wohnquartier einen Bezug zur Elisabeth-Kirche herstellen“, erklärt Leendertz den Namen. Mit dem wird zugleich die Assoziation zu Höfen in anderen Städten wie Berlin mit den Hackeschen Höfen und Düsseldorf mit den Karolinger Höfen geweckt. Leendertz investiert in das Bauvorhaben 21,6 Millionen Euro.

Aufstellung des Bebauungsplans bis zum nächsten Sommer

Bis zum Sommer nächsten Jahres solle der entsprechende Bebauungsplan aufgestellt sein. Die barrierefreien Wohngebäude werden sich künftig um die autofreien Innenhöfe gruppieren. Deshalb ist zunächst der Bau einer Tiefgarage mit 90 Einstellplätzen vorgesehen. Dazu muss als erstes der Boden des Innenhofes ausgehoben werden. Nach Fertigstellung der Tiefgarage, der Neubauten und der alten Feuerwache wird die 3458 Quadratmeter große Außenanlage gestaltet und bepflanzt. Der Krefelder Georg von Houwald hat mit Leendertz schon bei der Restaurierung des Mies-van-der-Rohe-Business-Parks zusammengearbeitet und Gespür für historische Bausubstanz gezeigt. Das ist bei der Feuerwache auch gefragt.