Schlag ins Gesicht der Ehrenamtler
Stadt hat kein Geld für Sanierung von Sportstätten
Krefeld. Grotenburg, Badezentrum, Eishallen, Glockenspitz — wo man bei den Krefelder Sportstätten hinschaut, bröckelt es. Die Verwaltung hat jetzt mitgeteilt, dass der Sanierunsstau sich auf ungefähr 3,5 Millionen Euro beziffert. Und dabei geht es ganz sicher nicht um eine Luxussanierung, sondern um ganz grundsätzliche Reparaturen wie Dach oder Leitungen.
Damit reihen die Gebäude sich nahtlos in die Liste der städtischen Immobilien ein, die marode sind, weil seit Jahren nichts oder kaum etwas für die Unterhaltung getan wurde. Man denke nur an das Stadthaus, das Kaiser-Wilhelm-Museum oder das Seidenweberhaus — von den Schulen ganz zu schweigen. Und wenn Mittel da waren, gingen sie für verschärfte Brandschutzauflagen drauf.
Mit dem alten Grundsatz von „Eigentum verpflichtet“ jedenfalls hat das wenig zu tun. Dass das Geld über Jahrzehnte mit Billigung der Politik für prestigeträchtigere Dinge ausgegeben wurde, rächt sich jetzt bitter. Denn wie beim alten Auto gerät man in die Spirale von Reparatur zu Reparatur, wo man doch eigentlich was Neues anschaffen wollte.
Das aber ist in Zeiten des Nothaushalts in ganz weite Ferne gerückt. Ja nicht mal das Geld für die notwendigen Sanierungen ist vorhanden. Die Bürger müssen mit erheblichen Nutzungseinschränkungen rechnen, heißt es. Das ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die — ob mit oder ohne Verein — etwas für die Gesundheit der Krefelder tun und gleichzeitig auch noch einen wesentlichen Beitrag zur Jugend- und Integrationsarbeit in unserer Stadt leisten.
Deshalb darf es jetzt nicht beim Schulterzucken bleiben. Verwaltung und Politik müssen versuchen, mit Unterstützung von privaten Partnern oder Stadttöchtern wie Bau GmbH oder SWK die Hallen für den öffentlichen Betrieb herzurichten und Voraussetzungen für baldigen Ersatz schaffen.