Verkehr Schlechte Noten für Mobilität in Krefeld

Krefeld · Der ADAC befragt Autofahrer, Radfahrer, ÖPNV-Nutzer und Fußgänger in 29 mittelgroßen deutschen Städten. Krefeld schneidet im Vergleich zu den anderen Städten nicht so gut ab.

Mit dem Pop-Up-Radweg auf der St.-Anton-Straße sollte 2020 etwas für Krefelds Radfahrer getan werden. Das Experiment wurde beendet.

Foto: abi/Andreas Bischof

Im bundesweiten Vergleich von 29 mittelgroßen Städten unter 500 000 Einwohner sind Bürger und Pendler in Krefeld mit ihrer Mobilität unterdurchschnittlich zufrieden. Zu diesem Ergebnis kommt der ADAC-Monitor „Mobil in der Stadt“. Im Deutschland-Ranking liegt Krefeld auf dem vorletzten Platz, gefolgt nur noch von Mönchengladbach. Sieger ist Münster.

Krefeld liegt in den Teilkategorien Fahrrad, ÖPNV und Fußverkehr deutlich unter dem Bundesdurchschnitt und belegt in der ADAC-Zufriedenheitsstudie jeweils hintere Plätze (Fahrrad: 28. Platz; ÖPNV: 23. Platz; Fußgänger: 28. Platz). Nur bei den Autofahrern landet Krefeld im vorderen Mittelfeld mit Platz zwölf.

Autofahrer kritisieren in Krefeld vor allem den Straßenzustand, die Höhe der Parkgebühren und das Baustellenmanagement. Auch mit dem Parkraumangebot im Stadtgebiet sowie dem Verhalten von Radfahrern und anderen Autofahrern sind mehr Autofahrer unzufrieden als zufrieden. Positiver sehen Pkw-Nutzer die Wegweisung an den Straßen, die Stausituation in der Stadt und die Beschilderung der Parkmöglichkeiten.

Krefelder Radfahrer bewerten den Zustand der Radwege, die Radwegbreite und das Radwegenetz kritisch. Positiver sehen Radfahrer die Zuverlässigkeit, ihr Ziel in der geplanten Zeit zu erreichen.

Einwohner und Pendler, die in Krefeld den ÖPNV nutzen, sind in allen Kategorien überwiegend zufrieden. Am positivsten empfinden ÖPNV-Nutzer die Länge der Wege beim Umsteigen, die Taktung und Verfügbarkeit direkter Verbindungen. Vergleichsweise schlecht werden die Informationen bei Störungen und das Preis-Leistungs-Verhältnis bewertet.

Fußgänger äußern sich in Krefeld vermehrt negativ über (mangelnde) Sitzmöglichkeiten entlang der Gehwege und das Verhalten von Radfahrern und Autofahrern. Auch die Punkte Zustand der Gehwege und die Barrierefreiheit für mobilitätseingeschränkte Menschen werden vergleichsweise schlecht bewertet. Am positivsten empfinden Fußgänger direkte Wege zur Erreichbarkeit ihrer Ziele und das Angebot an sicheren Überquerungsmöglichkeiten sowie deren Beleuchtung.

Befragt wurden vom ADAC in Zusammenarbeit mit dem Nürnberger Marktforschungsinstitut „infas quo GmbH“ Einwohner mit Haupt- oder Zweitwohnsitz sowie Pendler/Besucher (ab 18 Jahren), die im Durchschnitt an mindestens zwei Tagen pro Woche Wege in der jeweiligen Stadt zurücklegen. Insgesamt wurden in der repräsentativ angelegten Online-Befragung 11 637 Interviews ausgewertet. Red