Schluff-Beirat zieht positive Bilanz für historische Dampfeisenbahn
Einnahmen durch Fahrten sind um zehn Prozent gestiegen. Dafür sieht es bei der Spendenfreudigkeit schlechter aus.
Bald schlufft er wieder der „Schluff“. Gemeint ist nicht die schlurfende Pantoffel (auf niederrheinisch „Schluffe“), sondern die 1868 gegründete historische Dampfeisenbahn, die ein wenig an den Hogwarts-Express aus dem Buch „Harry Potter“ erinnert. In der Sitzung des Schluff-Beirates am vergangenen Mittwoch wurde die Entwicklung der Schluffsaison 2017 im Vergleich zu den vorherigen Jahren dargestellt.
Seit 2016 sind die Gesamteinnahmen aus den Fahrten um mehr als zehn Prozent gestiegen. Mit 81 Plan- und 17 Gesellschaftsfahrten konnten rund 108 500 Euro eingenommen werden. Schlechter sieht es hingegen mit der Spendenbereitschaft aus. Bis Ende September wurden 38 000 Euro für den Erhalt der Eisenbahn gespendet. Dem stehen 68 500 Euro im ganzen Jahr 2016 gegenüber. Dafür profitiert der Schluff von Geldern des Amtsgerichtes. Insgesamt wurden dem Schluff-Verein 1750 Euro als Strafzahlung ausgehändigt.
Die 2011 eingeführte Schienenpatenschaft erfreut sich bei der Bevölkerung weiterhin großer Beliebtheit. Neue Projekte wie die Ferien-Express-Fahrten samt Ballonkünstler, Malwettbewerb und Quiz fanden neue Fahrgäste. Ein besonderer Schluff-Höhepunkt des Jahres sind die begehrten Nikolausfahrten. Dieses Jahr waren alle Karten innerhalb von nur 24 Stunden ausverkauft.
Anlässlich des 25. Jubiläums des Nordbahnhofs im vergangenen Jahr verteilte Viktor Furth, Inhaber des Nordbahnhofs, Gutscheine für eine Schluff-Fahrt. Er zeigte dadurch, wie auch Firmen einen Beitrag zum Erhalt Krefelder Geschichte beitragen können.
Durch die Lanxess-Initiative „Besseres Lernen“ konnten dieses Jahr auch junge Krefelder für den Schluff begeistert werden. Während einer Zugfahrt zum Hülser Umweltzentrum erfuhren Mitte September über 100 Schüler mehr über die Technik und Geschichte der historischen Eisenbahn. Doch der Schluff ist nicht nur lebendige Krefelder Stadt- und Technikgeschichte.
Von jeher sind die Fahrten zwischen St. Tönis und dem Hülser Berg auch Gelegenheiten zum „klönen“ und gemeinsam Zeit verbringen. Diese Möglichkeit wird seit 2014 genutzt, um in einer Kooperation mit der Lebenshilfe Krefeld über das Thema Inklusion aufzuklären. Einige Fahrten werden hierzu von Bewohnern und Mitarbeitern der Lebenshilfe unterstützt. Für Bewohner und Fahrgäste besteht so die Gelegenheit, Berührungsängste abzubauen und neue Kontakte zu knüpfen.