A57 Schöne Wände sollen vor Lärm schützen
Wettbewerb: Büros sollen sich nun auf Auftrag von Straßen NRW mit der Gestaltung der Lärmschutzwände an der A 57 beschäftigen.
Krefeld. Bis Mitte August haben vier Gestaltungsbüros — darunter Architekten und Designer — Zeit, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie die Lärmschutzwände auf dem Krefelder Gebiet der Autobahn 57 am besten und schönsten gestaltet werden können. Gestern traf sich erstmals ein Bewertungsgremium unter der Regie von Straßen NRW. Erster Hinweis: 7,50 Meter hoch und nach oben gebogen sollen die meisten Wände sein.
Eine gute Nachricht steht gleich auf einer der vorderen Seiten der „Leistungsbeschreibung Gestaltungskonzept Bauwerke A 57 Krefeld“: Für die Baudenkmäler Geismühle und Autobahnkapelle an der Westseite, müssten eine dem historischen Bauwerk angemessene Gestaltung der Lärmschutzwände entwickelt und die Sichtachsen von der Autobahn und der Rastanlage zur Mühle berücksichtigt werden, heißt es dort. Genauer: „Die Lärmschutzwand soll die Wirkung des historischen Bauwerks deutlich sichtbar unterstützen.“ Sie soll dort zwischen 4,50 bis 7,50 Meter hoch werden. Ebenso wichtig ist die gute und ansehnliche Gestaltung dort, wo die Autobahn durchs bebaute östliche Stadtgebiet führt. „Die Wohnhäuser, einige haben bis zu acht Stockwerke, stehen teils dicht an der Autobahn“, heißt es in dem Exposé.
Daher solle für diesen Abschnitt eine in das Stadtbild integrierte Gestaltung verwirklicht werden. Das heißt: Alle bestehenden Bauteile wie Schutzplanken, Stützwände, Unterbauten und Böschungen sollen einbezogen werden. Am Beispiel der Brücke an der Uerdinger Straße soll sich der Unterführungsbereich durch besondere Elemente wie Licht und Farbe in den angrenzenden städtischen Raum übergangslos einfügen. Dies ist auch ein Mittel gegen „Angsträume“ unter den neuen längeren Brücken. Hier sollen auch gebogene Lärmschutzwände von 7,50 Metern Höhe gebaut werden, genauso wie auf der Westseite der Brücke Schönwasserpark. Die östlichen sollen dort gerade und 4,50 Meter hoch werden. Neun Meter erreichen sie an den Anschlussstellen. Der Lärmpegel dürfe auf keinen Fall schlechter werden, sondern muss bleiben oder besser werden, heißt es im Konzept.
Das Gestaltungskonzept könne durchaus herausragende Krefelder Kriterien wie Samt und Seidenstadt, Krawatten, Burg Linn, Zoo, Eishockey, Rhein oder Joseph Beuys verwenden. Es soll Identifikationspotenzial für den ganzen Streckenabschnitt auf Krefelder Gebiet schaffen. Weitere Merkmale für die Verwirklichung der Lärmschutzwände sind: Sie müssen gestalterisch, funktional und ökologisch optimal sein. Die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sei unbedingt zu berücksichtigen. Außerdem soll die Gestaltung noch bei einer Geschwindigkeit von 130 Stundenkilometern erlebbar sein. Sie darf jedoch nicht vom Verkehrsgeschehen ablenken. Zudem soll die Bepflanzung pflegeleicht sein, darf aber nicht ausladend wachsen.
Und dann gibt es noch einige andere Ergänzungen, die die Büros berücksichtigen sollen: Die Glaselemente müssen wegen fliegender Vögel mit Strukturen versehen werden. Die Konstruktionen müssen eine bestimmte Schneelast aushalten können. „Zudem muss eine Eiszapfenbildung unterbunden werden.“