Schon wieder: Lkw erfasst Radfahrerin im toten Winkel
75-Jährige wird an der Einmündung Kempener Allee/Birkschenweg von Laster überrollt.
Krefeld. Nur neun Tage, nachdem ein zehnjähriges Mädchen von einem Lastwagen überrollt worden ist, hat am Freitag erneut ein Lkw eine Radfahrerin erfasst, die sich im sogenannten toten Winkel befand: Die 75-Jährige war auf keinem Fahrzeugspiegel zu sehen, als der 40-Tonner um 14.05 Uhr von der Kempener Allee in den Birkschenweg abbog. Doch die Seniorin befand sich rechts neben dem Kieslaster und wollte offenbar geradeaus weiterfahren. Sie geriet unter das schwere Fahrzeug und erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Ihr Leben hing gestern Abend am seidenen Faden: Im Helios-Klinikum kämpften die Ärzte um das Leben der 75-Jährigen. Die Seniorin hat multiple Knochenbrüche erlitten.
Obwohl es in Krefeld immer wieder zu schlimmen Unfällen wegen des toten Winkels bei Lastwagen gegeben hatte, war diese Ursache zuletzt Jahren eher in den Hintergrund getreten, so Polizeisprecher Dietmar Greger. Zwar war im Juli 2011 ein 72-Jähriger an der Ecke Tannen-/Viersener Straße von einem Lkw getötet worden — doch schlimme Unfallfolgen waren in den vergangenen Jahren eher die Ausnahme.
Umso dramatischer die beiden Tote-Winkel-Unfälle in diesem Monat. Wie berichtet, ist am 15. Februar eine Zehnjährige auf dem Weg zur Schule von einem Lastwagen überrollt worden. Das Mädchen war auf dem Weg zur Schule und wollte von der Roßstraße geradeaus über den Frankenring fahren. Sie befand sich neben einem Lkw, dessen Fahrer (36) nach rechts auf den Ring abbog. Die Schülerin schwebt nach wie vor in Lebensgefahr und ist nach mehreren Operationen jetzt in eine Spezialklinik nach Köln verlegt worden.
Die Unfallstelle an der Kempener Allee blieb Freitag stundenlang gesperrt. Ein Sachverständiger wurde hinzugezogen, der den Unfall für seine Stellungnahme noch einmal nachstellen ließ.
Polizeisprecher Dietmar Greger rät Radfahrern, an Einmündungen nicht neben einen Lastwagen zu fahren, sondern dahinter zu warten.