Schülerprojekt: Geschichte noch einmal erleben
Gesamtschüler vom Kaierplatz forschen im Stadtarchiv, befragen Zeitzeugen und machen sich ein Bild Nachkriegsdeutschlands in den Jahren 1945 bis 1960.
Krefeld. Mit O-Tönen von Konrad Adenauer und Wilhelm Pieck fing es an: Die Gründung von BRD und DDR als akustische Quellen aus dem Jahr 1949. Was aber im normalen Alltag der Krefelder die Nachkriegsgeschichte ausmachte, damit befassen sich jetzt Oberstufenschüler der Gesamtschule Kaiserplatz. „Erlebte Geschichte 1945 bis 1960“ heisst das Projekt.
Die Idee dazu stammt aus dem Förderverein der Volkshochschule (VHS), begleitet wird sie von Robert Classen von der VHS und Olaf Richter vom Stadtarchiv; unterstützt wird sie von unserer Zeitung.
Hauptakteure sind natürlich die Schüler, die unter der Anleitung ihrer Lehrer Karin Buschhaus und Franz Mühler schon mit der Sammlung von Material begonnen haben. Sie waren bereits im Stadtarchiv und haben geforscht. Sie haben schon Aspekte zusammengestellt: Jüdisches Leben, Besatzungszeit, Schule, Kultur oder Wiederaufbau/Architektur könnten Ansatzpunkte sein.
Mit Gottfried Elfes, einem ihrer Zeitzeugen, haben die Schüler schon einen Spaziergang durchs Inrath unternommen, nachdem er ihnen schon eine ganze Menge aus seiner Kindheit erzählt hatte. Und sie haben auch schon mit Menschen aus Familie oder Nachbarschaft über die Nachkriegszeit gesprochen — Erzählte Geschichte zum Anfassen.
Zwei Schüler präsentierten erste Ergebnisse aus ihrer Recherche im Stadtarchiv: Es ist interessant zu sehen, wie sich bei den jungen Leuten aus den vorhandenen Informationen ein Bild jener Zeit zusammenzusetzen beginnt.
Auf vier Monate ist das Projekt angesetzt: Im März 2013 präsentieren die Schüler ihre Ergebnisse. Als Anerkennung für das Interesse der jungen Leute an der Heimatgeschichte gab es jetzt vom Förderverein der VHS ein dickes Paket mit CDs, auf denen Zeitzeugen berichten.