Schulschließungen: Einbruch bei Schülerzahlen kommt 2015

Ein Modell sieht die Schließung einer Haupt- und einer Realschule vor.

Krefeld. Die demografische Entwicklung, sprich die zurückgehenden Schülerzahlen im Primarbereich. werfen ihre Schatten bereits auf den Bereich der Sekundarstufe I (Klassen fünf bis zehn).

Hier kommt das veränderte Wahlverhalten der Eltern hinzu, die die Hauptschule trotz oft bestätigter guter Arbeit nicht mehr annehmen. Deshalb, erläuterten Dezernent Gregor Micus und Fachbereichsleiter Rainer Hendrichs, werfen die Planer in diesem Bereich den Blick weiter voraus, nämlich bis zum Jahr 2019/2020.

Dies ist möglich, da die Kinder, die dann in die fünften Klassen wechseln, heute schon geboren sind. Und der deutliche, dramatische Einbruch bei den Schülerzahlen, sagt Hendrichs, komme im Schuljahr 2015/2016. Deshalb habe man für die Sekundarstufe I zwei Modelle entworfen.

Modell 1 sieht keine Sekundarschule und keine weitere städtische Gesamtschule vor. Für diesen Fall wird die Schließung mindestens einer Haupt- und einer Realschule vorgeschlagen, gefährdet sind laut Planung die Gartenstadt-Hauptschule und die Albert-Schweitzer-Realschule.

Eindeutig, so Hendrichs, spricht sich die Schulverwaltung für das Modell 2 aus: Hier werden die Entwicklungen der fünften Klassen bis zum Jahr 2020 unter Hinzunahme der neuen Sekundarschulform und einer möglichen weiteren städtischen Gesamtschule prognostiziert. Die Verwaltung nennt dafür keine konkreten Standorte, sondern nur Potenzial-Möglichkeiten für eine Gesamtschul- und/oder Sekundarschulgründung.

Das Potenzial für eine weitere städtische Gesamtschule haben nach Ansicht der Verwaltung die jetzige Realschule Horkesgath, der Bezirk Uerdingen (unter Einbeziehung der Ter-Meer-, der von-Ketteler- und der Gartenstadt-Schule) sowie der Bezirk Fischeln (mit Freiherr-vom-Stein- und Josef-Hafels-Schule. Potenzial für Sekundarschulen hätten Realschule Oppum und Stephanus-Hauptschule sowie Albert-Schweitzer-Realschule und Hauptschule Prinz-Ferdinand-Straße.

Langfristig spricht sich die Verwaltung für ein Zwei-Säulen-Modell in Krefeld aus: Dann soll es nur noch Gymnasien und eine integrierte Schulform (Sekundar-/Gesamtschulen, ähnlich wie z.B. die „Oberschulen“ in Bremen) geben.

Im Sekundarbereich wird die Zahl der integrativen Lerngruppen wegen steigenden Bedarfs zunehmen: Die Verwaltung schlägt zu den bisherigen vier weiterbildenden Schulen, die solche Lerngruppen bereits haben, nun die Freiherr-vom-Stein-Realschule sowie das Arndt-Gymnasium und das MSM vor.