Sky: Wirte ziehen Notbremse
Bei einem Treffen in der Torfabrik machten mehrere Gastronomen klar, dass sie nicht mehr bereit sind, die erneut gestiegenen Preise zu bezahlen.
Krefeld. Die Preispolitik des Bezahlsenders „Sky“ stinkt ihnen gewaltig. Zehn von rund 25 eingeladenen Gastronomen sind am Freitag in die Soccerhalle „Torfabrik“ gekommen, um sich über das weitere mögliche Vorgehen auszutauschen. Sky erhöht bereits im zweiten Jahr in Folge die Kosten für die Ausstrahlung seiner Programme an Gewerbekunden, wie Sportbars und Gaststätten (die WZ berichtete).
Für die erschienenen Wirte aus Krefeld, St. Tönis und Kempen steht fest, dass sie die Preispolitik des Senders, der unter anderem Exklusivrechte an Fußballübertragungen der Bundesliga und Champions League hält, nicht weiter tatenlos hinnehmen wollen.
Bei einigen Anwesenden ist die Übertragung von Fußballspielen aber ein Standbein, das nicht wegbrechen darf. „Wenn ich mein Abo bei Sky kündige, dann ist meine Existenz in Gefahr“, sagt beispielsweise Ermias Tedla (Doctor Flotte). Für André Schicks, den Betreiber der Sportsbar Karussell ist klar: „Ich habe meinen Vertrag mit Sky jetzt gekündigt und sehe es auch nicht ein, diesen Preiswahnsinn noch weiter mitzugehen.“
Die Kosten für das Pay-TV-Abo, das für Gewerbekunden nur als Komplettpaket mit allen Sendern buchbar ist, hätten sich für Schicks ab dem 1. September von 546 auf 689 Euro netto pro Monat erhöht. „Bereits im Vorjahr mussten wir enorme Preiserhöhungen von Sky hinnehmen“, sagt Stephan Hoffmann, der zusammen mit Thorsten Enger die Torfabrik betreibt. Damals hatte Sky die meisten Wirte, die den Vertrag gekündigt hatten, mit Freimonaten wieder zu einer neuen Unterschrift bewogen.
Für viele ist das heute keine Option mehr. „Erst das Raucherschutzgesetz, dann die Preiserhöhungen beim Bier und jetzt erneut die Erhöhung der Preise für Sky“, sagt Christina Schwirtz-Linder kopfschüttelnd. „Bei mir sind es rund 20 Leute, die regelmäßig zu den Spielen kommen und dazu noch tippen. Ich muss jetzt abwägen, ob sich das Abo noch lohnt“, schiebt die Wirtin der Paulus-Klause hinterher.
Alle Anwesenden wissen, dass durch die Kündigung des Abos ein fest eingeplanter Kundenstamm zukünftig wegfallen würde. „Trotzdem kommen aber auch Gäste bereits auf uns zu und sagen, dass wir so nicht mehr mit uns umspringen lassen sollen“, sagt Hoffmann. Er schlägt vor, doch die Radio-Nachmittagskonferenz der Fußball-Bundesliga zu hören oder abends die Sportschau auszustrahlen.