Vier Fragen an So arbeiten Statistiker
Krefeld. Mithilfe von Fragebögen oder über die Daten, die jeder Bürger beim Einwohnermeldeamt angeben muss, werden verschiedene Informationen gesammelt. Hans-Jürgen Neuhausen von der Abteilung Statistik und Wahlen erklärt warum.
Herr Neuhausen, wozu werden verschiedene Daten von Bürgern gesammelt?
Neuhausen: Der Hauptgrund sind Planungsprozesse oder Planungsangelegenheiten von Fachdienststellen, die aus den Daten Grundlagen für ihre Arbeit gewinnen und Beschlüsse erarbeiten können.
Ein Beispiel ist die Diskussion über eine neue weitere Gesamtschule. Dazu sind unter anderem die Zahlen der schulpflichtigen Kinder wie auch die Geburtenentwicklung wichtig. Alle verwendbaren Daten werden im jährlich erscheinenden Statistischen Jahrbuch veröffentlicht.
Können Sie die Daten auch auf einzelne Stadtteile herunterbrechen?
Neuhausen: Ja, wenn das Planungsamt Daten für Uerdingen haben möchte über die Anzahl der Bewohner, des Alters, der Familienstruktur, der Wohnverhältnisse etc. können wir das für ein Gebiet zusammenstellen.
Vorausgesetzt die Daten sind gruppiert und gewährleisten den Datenschutz. Umgekehrt heißt das, wir geben keine Anfrage zu einer einzelnen Person heraus, wie zum Beispiel „Wer wohnt in Haus Nummer X auf der Straße Soundso?“.
Woher bekommen Sie die verschiedenen Informationen, um Aussagen über den Durchschnitts-Krefelder machen zu können?
Neuhausen: Es gibt unterschiedliche Möglichkeit. Vieles erhalten wir über das Einwohnermeldeamt. Gesetzlich erlaubt sind Fragen nach dem Alter, Geschlecht, der Nationalität, dem Geburtsort, sofern der drin steht sowie die Religionszugehörigkeit. Auch Auskunft über den Familienstand erhalten wir.
Aber auch Daten der Schulgesundheit wie der Bundesagentur für Arbeit können wir anonymisiert aus dem System ziehen und auswerten.
Einzelne Daten im Statistischen Jahrbuch stammen aus dem Zensus. Wo ist der Unterschied zu den amtlichen Registern in Krefeld?
Neuhausen: Die amtlichen Register bieten aktuelle Daten, die Zensus-Daten sind Hochrechnungen. Beim letzten „Zensus“ im Jahr 2011 wurden fünf Prozent der Haushalte befragt. Trotzdem ist die Methodik solcher Hochrechnungen relativ verlässlich.
Wir übernehmen zum Beispiel den Anteil der verschiedenen Schulabschlüsse auf 1000 Einwohner.