Wahlkampf So bewerten WZ-Leser die Wahlplakate in Krefeld
Welche Partei sieht besser aus? WZ-Umfragen liefern teils knappe Ergebnisse.
Krefeld. In Krefeld ist kaum mehr ein Platz zu finden, an dem kein Wahlplakat zu sehen ist. Bei mehreren WZ-Umfragen (nicht repräsentativ) ist fleißig abgestimmt worden. Demnach haben am Voltaplatz vor dem „Ohr“, wo SPD, CDU und FDP mit Großformaten um Stimmen werben, die Sozialdemokraten die Nase vorne: Stand Donnerstagnachmittag mit 42 Prozent der Stimmen. Überraschend dabei: Das Plakat mit Christian Lindner (FDP) in Modelpose belegt mit 23 Prozent den dritten Platz. Und muss sich damit der Konkurrenz geschlagen geben, die an diesem Standort auf richtige Models setzt.
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern sich Nicole Specker (Bundestagskandidatin, SPD) und Kerstin Radomski (Bundestagsabgeordnete, CDU), deren Plakate in der Innenstadt an mehreren Stellen hängen. Die Frage an unserer Leser: Welcher Slogan gefällt Ihnen besser? Die Ergebnisse liegen nah beieinander: „Mitten im Leben“ der SPD-Frau bekommt 52 Prozent und „Sicherheit für das, was uns am Herzen liegt“ von Radomski 48 Prozent der Stimmen.
Bei einem Dreikampf um eine Laterne am Neumarkt fällt das Ergebnis deutlicher aus. Hier hängen Ulle Schauws (Bundestagsabgeordnete, Grüne), Carsten Bullert (Bundestagskandidat, Die Partei) und Sahra Wagenknecht (Vorsitzende, Linke) direkt übereinander. Mit gleich 67 Prozent liegt das Plakat mit dem Konterfei von Carsten Bullert vorne. Vielleicht liegt es an der klaren Forderung mit Bezug zur Seidenstadt: „Blühende Landschaften für Krefeld“. Dazu streckt Bullert dem Betrachter rote Rosen entgegen.
Dass der Schwarz-Weiß-Look der FDP auch gut ankommen kann, zeigt eine Umfrage zum Plakat des Bundestagskandidaten Florian Ott. Im Vergleich zu den Plakaten der Grünen mit einer Extraportion Farbe schneiden die Liberalen bei der WZ-Umfrage besser ab. 59 Prozent der Teilnehmer gefällt die Farbwahl der Liberalen.
Dass es fast keinen Laternenpfahl gibt, der nicht zuplakatiert worden ist, erfreut nicht jeden, wie einige Zuschriften an die Redaktion zeigen. „Sehe ich mir manche Straßen an, so habe ich den Eindruck, dass gewisse Parteien ganze Straßen für sich okkupiert haben. Da wird Geld und auch personeller Einsatz verschwendet“, schreibt Franz Josef Peine. Außerdem stellt er den Sinn und Zweck der Plakatierungen in Frage: „Bewegen sie auch nur einen Wähler dazu, eine andere Partei zu wählen als ursprünglich geplant?“
Auch die Qualität der Plakate gefällt nicht jedem. „Als mündiger und mitdenkender Bürger mit einem gesunden Menschenverstand fühlt man sich von diesen nichtsaussagenden Plakaten einfach nur gegängelt“, schreibt Gisela Hansen.
Außerdem würden die Tafeln an manchen Stellen „eine echte Verkehrsgefährdung“ darstellen, „weil die die Sicht durch Ablenkung behindern“.