Krefeld Sommerferien in Krefeld: Urlaub, Party und Chillen

Die Sommerferien sind da, Schüler und Lehrer haben sechs Wochen Zeit, sich zu erholen. Doch wie verbringen sie eigentlich ihre Freizeit?

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Das Schuljahr ist zu Ende. Der letzte Unterrichtstag wird meist nur noch mit Filmen oder anderen unterhaltsamen Aktivitäten gestaltet. Der letzte Schultag endet in der Regel nach der vierten Stunde — mit der Zeugnisvergabe. Und dann?

Dann haben die Schüler sechs Wochen Zeit, um sich zu erholen und sich auf das nächste Schuljahr vorzubereiten. Aber die ganzen Ferien mit Lernen verbringen, daran denkt wohl kaum jemand. Von ihren Ferienplänen berichten in der WZ Schüler aus den Jahrgangsstufen elf des Michael-Ende Gymnasiums (MEG) in Tönisvorst und des Gymnasiums Fabritianum in Uerdingen.

So verbringen Krefelder Schüler ihre Sommerferien
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So verbringen Krefelder Schüler ihre Sommerferien

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Die Mehrheit der befragten Jugendlichen verreist entweder mit ihrer Familie oder mit Freunden. Viele fahren auch zweimal in den Urlaub, zuerst mit der Familie und danach mit ihren Freunden. Die beliebtesten Urlaubsziele der Schüler sind südeuropäische Länder wie Spanien, Italien und Portugal: Schönes Wetter, Hotelanlagen und Sandstrände satt.

Aber auch Urlaub bei den Nachbarn steht bei den Schülern hoch im Kurs. Die Niederlande locken mit der Nordsee und den vielen Campingmöglichkeiten. Ein ideales Urlaubsziel für junge Leute mit geringem Budget, finden viele Teenager.

Kurze Städtetrips in Metropolen wie Rom, New York und Paris erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit. Die Ferien dürfen, wenn es nach den Schülern geht, ruhig aktionsreich sein. Viele nutzen im Urlaub Sportangebote wie Gleitfliegen, Segeln oder Fallschirmspringen — Dinge, die im vollgepackten Schullalltag meistens nicht möglich sind.

Feiern zu gehen gehört für viele Schüler zu den Sommerferien dazu. Selina Susan Menger vom MEG erzählt euphorisch: „In den Ferien lebe ich das Motto: Ich mach heute Party, machst du heute Party?“ So stellen es sich die meisten vor, insbesondere im Urlaub mit ihren Freunden. Und: Es stehen in den Ferien auch Geburtstage an. Diese werden dann bei warmen Sommertemperaturen groß gefeiert — vor allem, wenn es der 18. Geburtstag ist.

Festivals sind bei den jungen Leuten ebenfalls sehr gefragt. So auch beim 18-jährigen Luca Crysztofik, Schüler am Fabritianum. Er versucht, nach seinem Urlaub auf Mallorca so viele Festivals wie möglich mitzunehmen. Auch die Spielemesse „GamesCom“ in Köln ist bei vielen Schülern beliebt, so wie bei Jan Kothen vom MEG, der sich schon darauf freut.

Wenn ein Teil der Verwandtschaft in einem anderen Land lebt, wird dieser oft besucht. „Ich fahre zu meiner Familie nach Polen“, sagt Michall Kwiatkowski vom Fabritianum. Mitschülerin Ayse Nur Ay verbringt sogar sechs Wochen nahe Izmir in der Türkei, um die freie Zeit dort mit Bekannten zu genießen.

Nach einem kräftezehrenden Schuljahr brauchen viele Schüler erstmal eine Auszeit, um den Alltagsstress hinter sich zu lassen. Dazu bleiben einige einfach im Bett und tanken Kraft. „Nach dem Urlaub verläuft mein Tag so: die eine Hälfte des Tages schlafen und die andere Hälfte mit Freunden chillen“, sagt Vincent Wedekind, Schüler des MEGs. Auch Niklas Ganner (MEG) plant seine freien Tage ähnlich.

Aber nicht alle Schüler planen, ihre Ferien größtenteils im Bett zu verbringen. Viele wollen die freie Zeit sinnvoll nutzen, zum Beispiel zur Aufbesserung ihres Taschengeldes. „Ich habe einen Ferienjob bei einem Richter“, sagt Jörn Steinmetz (MEG). Andere nutzen die Zeit auch, um neue Berufsfelder zu entdecken und machen ein Ferienpraktikum. Esma Öztürk (MEG) macht zuerst ein Praktikum im Krankenhaus, lässt es sich danach mit Freunden in Paris gut gehen. Leah Jansen, Schülerin des MEGs, überlegt: „Vielleicht lerne ich auch eine neue Sprache, wenn ich in den Niederlanden bin.“ Einzelne Schülerinnen und Schüler engagieren sich auch sozial. Die 17-jährige Elisa Fuchshofer (Fabritianum) arbeitet während der Ferien drei Wochen als Botschafterin am Goethe-Institut, ein gemeinnütziger Verein, der deutsche Sprach- und Kulturkurse für Ausländer anbietet.

Die Schule kann in den Ferien nicht von jedem komplett vernachlässigt werden. Insbesondere Schüler der Qualifikationsphase eins nutzen die Zeit, um sich auf das neue Schuljahr und das anstehende Abitur vorzubereiten.

Die meisten Lehrer sind froh, endlich mal ein paar Tage entspannen zu können. Viele fahren auch in den Urlaub und bilden sich im In- und Ausland teilweise kulturell weiter. Ferien bedeuten auch für die Pädagogen mehr Zeit für Familien. Nina Stengel, Lehrerin für Deutsch und Pädagogik am MEG, sagt: „Ich werde sehr viel Zeit mit meinen Kindern verbringen und darauf freue ich mich schon sehr. Außerdem mache ich einen fünftägigen Städtetrip nach Paris.“ Ein besonders beliebtes Ziel der Lehrer sind die Niederlande und die Nordsee.

Aber trotz der Urlaubspläne können auch sie die Schule in den Ferien nicht komplett außen vor lassen. Eine Lehrerin des Fabritianum berichtet: „Ich brauche immer jeweils eine Woche, am Anfang und am Ende der Ferien, um das letzte Schuljahr nachzubereiten und das neue Schuljahr zu organisieren. Die letzten Wochen vor den Ferien sind oft sehr stressig. Man muss sich um die Zeugnisse kümmern und Ausflüge vorbereiten, daher bleibt vieles einfach auf dem Schreibtisch liegen.“

Die Arbeit, die mit dem Schulalltag verbunden ist, werden also weder die Lehrer noch die Schüler während der Ferien komplett vergessen. Davon die Laune vermiesen, lässt sich aber niemand. Fest steht: Ganz egal, was so in den Sommerferien geplant ist, alle freuen sich auf die lang ersehnte Pause.