SPD hält an Gesamtschule fest
SPD-Sprecher Frank Meyer plädiert für die fünfte Einrichtung. Zunächst die Anmeldezahlen abzuwarten, hält er für falsch.
Krefeld. Für die Zukunftspotenziale der Stadt lohne es sich zu kämpfen, findet der schulpolitische Sprecher der SPD, Frank Meyer. „Wir werden die Schulpolitik zu einem Schwerpunktthema machen.“ Er plädiert weiterhin für eine fünfte Gesamtschule und reagiert für seine Partei auf einen Brief von Regierungspräsidentin Anne Lütkes. Ihre Entscheidung zur Einrichtung einer fünften Gesamtschule sei ihr durch die Fragestellung in einem Schriftstück von Schuldezernent Gregor Micus und Kämmerer Ulrich Cyprian in den Mund gelegt worden, bemängelt er.
Lütkes hatte die Errichtung einer weiteren Gesamtschule dahingehend beantwortet, dass Krefeld den Bedarf und seine Finanzkraft für diese Schule selbst überprüfen müsse. Wenn diese Faktoren nicht erfüllt seien, mache eine Elternbefragung keinen Sinn (die WZ berichtete). „Wenn man ihr schreibt, dass diese Schule einen Investitionsbedarf auslöst, der in Zeiten des Nothaushalts nicht finanzierbar sei, kann man keine andere Antwort erwarten“, findet Meyer. Doch was finanzierbar sei oder nicht, entscheide immer noch der Rat.
„Wir reden nicht von einem Neubau, sondern möchten eine neue Schule in einem bestehenden Gebäude einer funktionierenden Schule einrichten“, erklärt Meyer weiter. Zuerst die Anmeldezahlen abzuwarten, hält er für falsch. Dadurch gehe zu viel Zeit verloren. „In den bestehenden Räumen könnte der Start 2015 erfolgen.“
Für den Sozialdemokraten liegt die Entscheidungsgewalt über die fünfte Gesamtschule bei der Stadt. „Die Elternbefragung muss durchgeführt, der Schulausschuss danach vorbereitet und die Finanzkraft der Gemeinde daraufhin geprüft werden.“
Eine weitere Schulform wie eine Sekundarschule einzurichten, lehnt Meyer ab. Der demografische Wandel mit dem Rückgang der Schülerzahlen lässt für ihn eine fünfte Gesamtschule richtig erscheinen. Die in einigen Jahren in den Oberstufen fehlende Schülerzahl will er durch Kooperationen der einzelnen Gymnasien entgegensteuern.
Meyer plädiert für eine konkrete Schulentwicklungsplanung für die Oberstufe und bezieht darin auch die Berufskollegs ein. „Wenn das die eigene Schulverwaltung nicht kann, müssen Mittel für externe Fachleute bereitgestellt werden.“