SPD und CDU kämpfen gemeinsam für Krefeld

Bei der Regionalplanung hat die Stadt das Nachsehen bei künftigen Gewerbegebieten. Dagegen will sie sich wehren.

Kämpft zusammen mit Manfred Läckes (CDU) gegen den GEP-Entwurf: Jürgen Hengst (SPD).

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Krefeld. Die Idee von einem gemeinsamen Gewerbegebiet mit Meerbusch und Willich an der A 44 scheint gestorben zu sein. Im Entwurf des Gebietsentwicklungsplans (GEP) der Bezirksregierung ist davon nichts mehr zu sehen. Statt dessen darf Willich Münchheide jenseits der A 44 erweitern und Meerbusch erhält auf „seiner“ Autobahnseite eine zusätzliche Fläche. Eine Erweiterung von Fichtenhain ist nicht vorgesehen.

Dagegen wollen sich die beiden Krefelder Vertreter im Regionalrat, Jürgen Hengst (SPD) und Manfred Läckes (CDU), zur Wehr setzen. Schließlich habe die Bezirksregierung ausdrücklich die interkommunale Zusammenarbeit gefordert. Hengst: „Passiert ist genau das Gegenteil. Eine Begründung gibt es nicht.“

Ähnlich wie der Flächennutzungsplan auf Stadtebene regelt der GEP auf Bezirksebene, was planerisch wo in den nächsten Jahren möglich ist. Der Entwurf geht jetzt in die Beteiligung. Der Regionalrat entscheidet. Dann ist der Plan für alle Kommunen bindend.

Für Unmut bei den Krefeldern sorgt auch der Plan, mögliche Gewerbeflächen südlich des Hafenbeckens an der Stadtgrenze zu Meerbusch nicht in den GEP aufzunehmen. Begründung: Es sei mit Widerstand der Meerbuscher zu rechnen.

Läckes: „Der GEP ist auf eine Dauer von 20 Jahren angelegt. Da kann viel passieren, da kann sich auch die Position der Meerbuscher ändern.“ Schließlich habe die Bezirksregierung den Krefelder Hafen als bedeutenden Standort eingeschätzt. Und ein Teil der betroffenen Flächen auf Meerbuscher Gebiet sei im Besitz Krefelder Stadttöchter.

Deshalb werde man sich dafür einsetzen, dass der Bereich doch noch in den GEP eingetragen wird. Die Chancen dafür stünden gut, so Hengst, die SPD-Fraktion im Regionalrat stehe hinter Krefeld. Bei der CDU sei das noch nicht so klar, meinte Läckes, aber eine Mehrheit für die Krefelder Interessen hält er dennoch für möglich.

Wenig Möglichkeiten für Krefelder Widerstand sehen Läckes und Hengst hingegen bei der Ausweisung von Wohngebieten. Die Auswahl unter den Vorschlägen der Kommunen sei von der Bezirksregierung klar zugunsten der Gebiete gefallen, die Einwohner verlieren werden und mit dem öffentlichen Nahverkehr gut an Düsseldorf angebunden sind.

Unter den 30 Standorten sind drei Krefelder: östlich der K-Bahn (Platz 13), südlich des Fischelner Friedhofs (20) und Fischeln Südwest (23). Eine Diskussion über diese Flächen sei unsinnig, denn Krefeld werde Einwohner verlieren. „Wenn wir nicht handeln, müssen unsere Kinder später höhere Abgaben zahlen“, ist Läckes überzeugt.