Hilfe für das Haus am See
Eine Initiative setzt sich für die Sanierung des Bootshauses am Stadtwaldweiher ein.
Krefeld. Rund zwei Jahre ist es her, dass Gerda Schnell beim Bootshaus am Stadtwaldweiher einige heruntergefallene Dachziegel entdeckte. Sie machte die Stadt, in deren Besitz sich das Gebäude befindet, auf diesen Verfall aufmerksam. Deren Reaktion jedoch war so gar nicht in ihrem Sinne; sie kündigte den Abriss des Bootshauses an.
Eine Entscheidung, die Schnell nicht hinnehmen wollte: „Schließlich bilden Stadtwaldweiher, Deuß-Tempel und Bootshaus ein untrennbares Ensemble.“ Und so startete Schnell die Initiative „Bootshaus“, deren Ziel es ist, das Bootshaus nicht nur zu erhalten, sondern auch wieder herzurichten und nutzbar zu machen.
Die Stadt als Eignerin hat dafür allerdings kein Geld — rückte aber immerhin von dem Plan ab, das Bootshaus abzureißen. Außerdem erteilte sie alle für die Baumaßnahmen erforderlichen Genehmigungen.
Diese Baumaßnahmen leitet der Architekt Klaus Reymann, der sich ebenfalls ehrenamtlich in der Initiative „Bootshaus“ engagiert. Im Oktober des vergangenen Jahres begannen die Arbeiten an dem bis dahin leerstehenden und gesperrten Gebäude. Reymann: „Erst mal haben wir entrümpelt und stabilisiert. Dann haben wir eine Hälfte des Dachs neu gemacht. Als nächstes kommen die andere Hälfte und das Fachwerk dran.“
Wenn alles nach Plan verläuft, soll das Bootshaus Ende kommenden Jahres wieder hergerichtet sein. Um diesen Zeitplan einhalten zu können, bedarf es vor allem: Geld. Rund 16 000 Euro, generiert aus Spenden, wurden schon verbaut, weitere 100 000 Euro werden wohl noch gebraucht.
Bei der Akquise dieser Spenden wird die Initiative „Bootshaus“ von der Bürgerstiftung Krefeld unterstützt. Vorstandsvorsitzender Markus Prehn: „Alle sind aufgerufen zu spenden: Bürger, aber auch Unternehmen.“ Neben Geld seien im Übrigen auch Sachspenden, etwa Baumaterial, und Zeitspenden, also Arbeitskraft, willkommen.
Wenn alle Spenden eingesammelt und alle Bauarbeiten abgeschlossen sind, soll das Bootshaus für das „Spiel ohne Ranzen“, das immer im Sommer auf der Stadtwaldwiese stattfindet, als Materiallager dienen.
Außerdem wird Donkor Adjei, der am Stadtwaldweiher Snacks verkauft und Tretboote vermietet, einen Teil des Gebäudes nutzen — noch residiert er in einer Bude direkt vor dem Bootshaus.