Umwelt SPD und Grüne hoffen auf neue Flächen für Windräder in der Stadt

Krefeld · Die CDU rechnet lediglich mit vereinzelten Anträgen von Privatleuten zum Bau von Windenergieanlagen in Krefeld.

Aktuell gibt es auf Krefelder Stadtgebiet nur in Hüls einen kleinen Windpark.

Foto: Ja/Dirk Jochmann (DJ)

Hat die Windkraft in Krefeld noch eine Chance? Unsere Zeitung hatte vor wenigen Tagen berichtet, dass es in der Stadt derzeit keine Flächen für solche Anlagen gibt. Pläne und Ideen der Stadverwaltung, nach denen es dafür zehn neue Standorte geben sollte, waren vor Jahren von der Bezirksregierung ausgebremst worden – unter anderem mit Blick auf den Schutz von Kiebitzen in Elfrath. Die Stadtwerke Krefeld (SWK) bauen deshalb die Rotoren für die umweltfreundliche Energiegewinnung schon außerhalb der Stadtgrenzen und beteiligen sich an solchen Projekten. Zumindest die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen wollen es damit wohl nicht bewenden lassen.

„Im Westen von Hüls gibt es Flächen mit Eignung zur Windkraft. Wir arbeiten weiter an einer Genehmigung für eine oder mehrere Anlagen“, erklärt Kurt Biederbick für die Fraktion.

SPD: Prüfauftrag geht
an die Verwaltung

Auch die SPD möchte nach Auskunft von Ratsfrau Gabi Schock das Thema noch nicht zu den Akten legen. „Vor dem Hintergrund des voranschreitenden Klimawandels steht auch Krefeld in der Verantwortung, klimaschonende Maßnahmen zu prüfen und umzusetzen“, sagt die Vorsitzende des Planungsausschusses. Der von der SPD angestoßene und vom Rat vor der Sommerpause verabschiedete 20-Punkte-Plan zum Klimaschutz sowie das Klimaschutzkonzept, das bis Ende des Jahres fertiggestellt sein soll, umfassten erste Punkte, die in die Umsetzung gehen könnten. „Die SPD-Fraktion hat die Stadtverwaltung um eine Stellungnahme bezüglich möglicher Flächen für Windenergie gebeten“, so Schock.

Die Ratsfrau ist nicht sehr optimistisch, dass die Rückmeldung positiv ausfallen könnte. „Landesrechtliche Regelungen“ sprächen dagegen. Gemeint sind Bestrebungen der schwarz-gelben Landesregierung, durch Änderungen im Landesentwicklungsplan den Abstand von Windkraftanlagen zur Wohnbebauung auf 1500 Meter zu erhöhen. Das werde im dicht besiedelten NRW zu einer „dramatischen Reduktion“ des eigentlich großen Potenzials führen, glaubt Gabi Schock. Das könne auch auf Krefeld übertragen werden. Schock bedauert das: Die Windenergie sei eine tragende Säule der Energiewende, ohne sie seien die Ziele zur Reduzierung der Treibhausgase nicht zu erreichen.

CDU: Neue Vorrangzonen
sind nicht geplant

Für die CDU erklärt Ratsherr Stefan Galke, Vorsitzender des Umweltausschusses, seine Fraktion habe sich bei den letzten Beratungen zum Flächennutzungsplan intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt habe. „Damals ist man zum Schluss gekommen, aus baurechtlichen Gründen keine Windvorrangzonen ausweisen zu können. Nach Rückfrage an die Verwaltung hat sich an dieser Situation nichts geändert.“

Da neue Vorrangzonen nicht geplant seien, könne es künftig zu Einzelfallprüfungen kommen, wenn Private ein Windrad bauen wollen. „Dies gab es vereinzelt in den letzten Jahren.“ Über den Status der Vorprüfung beziehungsweise Beratung sei kein Projekt hinausgekommen. „Wir behalten uns vor, dies in Abstimmung mit der Verwaltung und möglichen hinzugezogenen Experten zu tun, sollte die Ansiedlung einzelner Windkraftanlagen oder die Ausweisung von Windvorrangzonen in Zukunft geplant sein", sagt Galke.