Familienhilfe Spenden für Laptops, Bücher und Spaß am Lernen

Krefeld · Mit Geld, unter anderem von einem Versandhändler, unterstützt die Initiative Krefeld für Kinder zwei Projekte.

Es gibt und gab Familien, die mit der Corona-Situation den Umständen entsprechend gut zurechtkommen, für die Schulschließungen und Homeschooling zwar eine Umstellung, aber eine lösbare Herausforderung war. Andererseits gab es Familien, bei denen die Situation zu Problemen führte und führt.

Nicht zuletzt,  „wenn die notwendigen Endgeräte nicht da sind“, betont Gregor Micus, Koordinator der städtischen Initiative Krefeld für Kinder auf der etwas verwilderten Wiese in einem Stuhlkreis hinter dem Arbeitslosenzentrum Krefeld sitzend. Alle wissen: Es gibt Kinder und Jugendliche in Krefeld, die gerade in einer Situation wie Corona unter Benachteiligungen leiden müssen, die oft auch mit materieller Armut zu tun haben. Ziel der Runde: Gutes zu tun und darüber zu sprechen, um vielleicht auch andere zu motivieren, dem Beispiel nachzufolgen. Mit dabei: Hans-Peter Sokoll, Leiter des Arbeitslosenzentrums Krefeld-Meerbusch (ALZ), Christoph Huylmans, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des ALZ, Evelyn Buchholtz, Leiterin der Mediothek Krefeld, und Thomas Jansen, Leiter der Spielaktion Mobifant.

Ohne digitales Endgerät kann das Lernen nicht gelingen

Anlass des Treffens ist die Vorstellung von zwei Spenden, vermittelt durch die Initiative Krefeld für Kinder, einerseits aus dem sogenannten allgemeinen Spendentopf und andererseits vom Unternehmen Amazon, mit denen die niederschwellige Bildung und Kompetenzentwicklung von Kindern und Jugendlichen unterstützt werden soll. Zwei unterschiedliche Projekte, die aber die allgemeine Zielrichtung eint.

Kurz: Gerade in Zeiten von Corona gehe es darum, Kindern beim Spaß am Lernen und Lernen mit Spaß unter die Arme zu greifen, oder diejenigen, die dies tun, Unterstützung zukommen zu lassen. Das ALZ begleitete und begleitet Familien, bei denen unter anderem es zu jenen oben beschriebenen Problemen kam und kommt – ohne ein Laptop oder ein entsprechendes Endgerät kann digitales Lernen nicht gelingen. Zwar sind auch schon Gelder und Pläne auf den Weg gebracht, so fragte Sokoll Micus dennoch um „ad hoc“ Hilfe an. Hilfe die nicht noch die langen Wege der Bürokratie gehen muss.

Rein zufällig zeitgleich zu der Anfrage seitens des ALZ erhielt die Initiative Krefeld für Kinder eine Spende von dem Versandhändler Amazon. Die Spende in Höhe von 4000 Euro konnte zeitnah an das ALZ gelangen und wird für die Anschaffung für Laptops oder auch Drucker ausgegeben, erklärt man. Sokoll betont indes, dass „die Summe ein Tropfen auf dem heißen Stein“ sei. Diese Geräte sollen einerseits den Familien helfen, andererseits werden sie auch leihweise für Beratungen zur Verfügung gestellt werden, erläutert Sokoll.

Doch gab es weitere Unterstützung, die Krefeld für Kinder an diesem Tag verkünden konnte. Aus dem nicht zweckgebundenem Spendentopf der Initiative konnten 1600 Euro für eine Kooperation zwischen Mobifant und Mediothek beigesteuert werden. Eine Zusammenarbeit, bei der es auch darum geht, Kinder an das Lesen heranzuführen – eine Grundvoraussetzung, um auch die digitale Kompetenz entsprechend ausbilden zu können. Wer nicht gut lesen kann, kann auch kein Tablet oder Laptop sinnvoll bedienen. So gibt es jetzt unter anderem ein großes Bücherregal bei der mobilen Aktion, gefüllt mit einer Reihe von frisch gedruckten Büchern. „Wir verschenken fallweise auch Bücher“, sagt Thomas Jansen, Leiter der Spielaktion. Zudem kann freies W-Lan im Bereich des Mobifanten für ein Jahr finanziert werden. Auch wurden hier Tablets angeschafft.

Der Mobifant ist ein „spielpädagogisches Angebot im Rahmen der offenen Kinder- und Jugendarbeit des Trägerwerks für kirchliche Jugendarbeit in der Region Krefeld“. Eine Aktion, die an verschiedenen Orten Krefelds unterwegs ist, um auch junge Menschen zu erreichen, in deren Nähe vielleicht weniger viele Angebote zu finden sind – also vor allem auch in den Randbezirken, erklärt Jansen. Wenn das Interesse an den Büchern, die man so den Kindern zur Verfügung stellen könne, dann auch noch dazu führt, dass vielleicht einige der Mobifant-Fans auch Mediothek-Fans werden und die große Bibliothek der Stadt besuchen, so ist auch ein weiterer wichtiger Schritt getan.

Nicht zuletzt ist eine der zentralen Aufgaben von Krefeld für Kinder, Projekte zu vernetzen, die dabei helfen, Kinderarmut in Krefeld entgegenzuwirken.