Ermittlungen Staatsanwalt überprüft das Eros-Center in Krefeld

Stadt gibt Ergebnisse einer Kontrolle des Bordells an die Ermittlungsbehörde weiter.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Spätestens in der Sitzung der Bezirksvertretung Nord am kommenden Donnerstag hätte sich die Stadt zur Überprüfung des Eros-Centers erklären müssen. Doch die Verwaltung ist einer Anfrage der CDU-Fraktion zuvorgekommen. Seit März dieses Jahres hatte der Fachbereich Rechnungsprüfung das Bordell an der Mevissenstraße unter die Lupe genommen.

Oberbürgermeister Frank Meyer hatte den Auftrag dazu erteilt, nachdem es zuvor Diskussionen darüber gegeben hatte, warum das Freudenhaus von der Stadt offiziell als Wohnheim gelistet sei. Zur Überprüfung von bau- und ordnungsrechtlichen Genehmigungen beziehungsweise Duldungen im Zusammenhang mit der Immobilie sowie der steuerlichen Veranlagung des Betreibers wurden zum Teil 35 Jahre alte Akten gesichtet. Ergebnis: Die Genehmigung des Betriebes müsse durch die Neuregelung des seit Juli in Kraft getretenen Prostitutionsschutzgesetzes neu bewertet werden.

Die Stadt will laut Aussage von Frank Meyer eine „rückhaltlose Aufklärung der ehemaligen Vorgänge“ betreiben. Der Bericht der Rechnungsprüfung habe laut Stadt Vorgänge aufgezeigt, die einer Aufarbeitung bedürfen. Inwieweit die gesichteten Unterlagen strafrechtlich auch relevant sind, soll jetzt die Staatsanwaltschaft prüfen. Seit gestern liegen die von der Stadt erstellen und ausgewerteten Unterlagen der Behörde vor. „Wir werden jetzt beginnen, die Unterlagen zu sichten“, erklärte Oberstaatsanwalt Axel Stahl. Ein erfahrener Dezernent werde sich der Prüfung des Sachverhalts wohl annehmen. Voraussichtlich noch dieses Jahr will die Staatsanwaltschaft zu einem Ergebnis kommen.

Zum Hintergrund: Bei der Stadtverwaltung wird das Eros-Center offiziell als Wohnheim geführt. Das geht aus dem im Frühjahr im Planungsausschuss vorgelegten Vergnügungsstättenkonzept hervor.