Stadt erwägt Klage gegen das Ergebnis der Volkszählung
Rückgang auf 222 247 Einwohner „nicht nachvollziehbar“.
Krefeld. Krefeld ist offenbar nicht bereit, den drastischen Rückgang seiner Einwohnerzahl hinzunehmen. Stadtdirektorin Beate Zielke schließt eine Klage gegen die jüngste Volkszählung nicht aus.
Dies ergibt sich aus einem Schreiben der Beigeordneten an den CDU-Fraktionsgeschäftsführer Peter Koenen. Der hatte Zielke gebeten, an einer CDU-Veranstaltung zum Thema Zensus teilzunehmen. Mit Hinweis auf das laufende Anhörungs-/Widerspruchsverfahren lehnte Zielke dies jedoch ab.
Auf Basis des 2011 durchgeführten Zensus verfügt Krefeld nur noch über 222 247 Einwohner. Gegenüber der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung entspricht dies einem Rückgang um 12 624 Personen oder 5,4 Prozent. Krefeld zählt damit bundesweit zu den größten Verlierern bei den Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern.
Und das könnte dramatische Folgen haben. Denn bei den Schlüsselzuweisungen aus Düsseldorf und Berlin spielt die Einwohnerzahl eine maßgebliche Rolle. Krefeld droht also ein Minus in der Kasse.
In einem Schreiben an das Statistische Landesamt wundert sich Zielke darüber, dass das Krefelder Melderegister 229 115 Personen ausweist und damit erheblich von der Volkszählung abweicht. Das Melderegister sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich überprüft worden, zum Beispiel im Rahmen von Wahlen. Für die Stadt Krefeld sei die Einwohnerzahl laut Zensusergebnis „nicht nachvollziehbar und daher nicht akzeptabel“. re