Stadt macht Betriebsferien - und spart

Das Rathaus bleibt in der Woche nach Weihnachten dicht. Ersparnis: Zwei Millionen Euro.

Krefeld. Eine Stadtverwaltung macht Ferien — und zwar komplett für eine Woche zwischen Weihnachten und Neujahr. So hat es der Rat beschlossen. Ziel ist eine Kostenersparnis. Wie hoch die ausfällt, ist noch nicht klar, denn es handelt sich zunächst um einen Test, der anschließend ausgewertet werden soll. Ein Notdienst wird eingerichtet.

Hintergrund ist der Druck auf die Personalkosten. Da die Stadt sich in der Haushaltssicherung befindet, drängt die Bezirksregierung auf Einsparungen — auch bei den Personalkosten. Damit die Stadt nicht weitere Stellen abbauen muss, ist bei den Haushaltsberatungen im vorigen Jahr die Idee mit den Betriebsferien vorgelegt worden.

Erstmals wird deshalb in diesem Jahr die Krefelder Stadtverwaltung in der Zeit vom 27. bis zum 30. Dezember in weiten Bereichen geschlossen bleiben. Grundsätzlich nehmen alle Mitarbeiter teil mit Ausnahme des Einsatzdienstes der Feuerwehr. Lediglich rund 120 Mitarbeiter werden in dieser Zeit Notdienste und Rufbereitschaft leisten.

Über 2500 Stadt-Mitarbeiter sollen 6500 Tage abbauen

Nicht von dieser Regelung betroffen sind die städtischen Bäder und Eishallen sowie Kultureinrichtungen einschließlich Mediothek und Volkshochschule, sie werden auch in der Woche zwischen den Feiertagen öffnen. Die Tourist-Information des Stadtmarketings im City-Center Schwanenmarkt öffnet ebenfalls. Im Einsatz sind auch die Abteilung Verkehrssicherung in den Fachbereichen Tiefbau und Ordnung sowie der Winterdienst je nach Erfordernis und Wettersituation. Damit sind rund rund 2550 von 3200 Mitarbeitern in Ferien.

Der Notdienst gilt für Bürgerservice und Standesamt, Finanzservice, Ordnungsbehörde einschließlich Kraftfahrzeug-Zulassung, die Fachbereiche Soziales und Jugendhilfe sowie weitere publikumsrelevante Dienststellen.

Die „Betriebsferien“-Regelung wurde eingeführt, um Überstunden und Ferientage abzubauen, für die im Haushalt Rückstellungen gebildet werden müssten. Ziel ist eine Verminderung des Rückstellungsbetrages um zirka zwei Millionen (von insgesamt acht Millionen) Euro. Rund 6500 Tage sollen in der einen Woche abgebaut werden.

Auch bei den Nebenkosten erhofft man sich Einsparungen, geschätzt wird ein Betrag im mittleren fünfstelligen Bereich, da die Notdienste so weit möglich auf das Rathaus, Block A konzentriert werden sollen.

Allerdings zeigen die Erfahrungen anderer Städte, dass das Sparpotenzial bei den Nebenkosten nicht so hoch ist wie bei den Rückstellungen.

Nach den Betriebsferien sollen die Erfahrungen ausgewertet werden, um zu entscheiden, ob es auch in den kommenden Jahren eine entsprechende Regelung geben wird.