Krefeld Stadt reagiert gelassen auf Kritik vom Flüchtlingsrat

Neustrukturierung der Ausländerbehörde soll 2017 erfolgen. Entscheidung über Namenswechsel noch offen.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Ausländerbehörde in Krefeld muss sich verändern. Personelle Engpässe und die Flut an Anträgen wegen der hohen Zahl an aufgenommen Flüchtlingen haben die Mitarbeiter an ihre Grenzen gebracht. Um die problematische Situation zu verbessern, strebt die Verwaltung grundlegende Umstrukturierungsmaßnahmen an.

Im Rahmen einer Initiative des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge soll deshalb noch in diesem Jahr aus der Ausländerbehörde eine „Willkommensbehörde“ werden. Der Verwaltungsbereich soll als eigenständige Verwaltungseinheit aufgestellt und neu gegliedert werden.

Christoph Bönders vom Flüchtlingsrat Krefeld hofft darauf, dass die angekündigten Veränderungen auch konsequent umgesetzt werden. Besonders in die Pflicht nimmt er dabei Oberbürgermeister Frank Meyer. „Die angekündigte Namensänderung der Ausländerbehörde in ,Willkommensbehörde’ reicht sicherlich nicht aus, notwendig ist ein Bündel von Veränderungen in dieser schon seit Jahren oft kritisierten Behörde“, sagt das Vorstandsmitglied des Flüchtlingsrates.

Die Stadt reagiert auf die mahnenden Worte gelassen. „Eine Grobplanung zur Neustrukturierung der Ausländerabteilung und des Fachbereichs Ordnung soll noch in diesem Sommer erstellt werden. Eine abschließende Entscheidung kann dann bis Jahresende getroffen werden“, erklärt Stadtsprecher Timo Bauermeister. Die Umsetzung der Organisationsmaßnahme könnte 2017 erfolgen. Eine Entscheidung über den künftigen Namen sei aber noch nicht gefallen.

Bönders begrüßt die Herauslösung der Behörde aus dem Ordnungsdezernat. Diese Entscheidung sei nach den vielen negativen Erfahrungen in der Vergangenheit konsequent. Die Ausländerbehörde war in Kritik geraten, als zu Jahresbeginn Dutzende Flüchtlinge bei dem Versuch, einen Termin zu erhalten, stundenlang vor dem Gebäude am Hauptbahnhof ausgeharrt hatten, um dann abgewiesen zu werden.

Nach einer Befragung durch den Integrationsrat sind die Kunden mit der in der Ausländerbehörde geleisteten Arbeit zufrieden. 308 Personen nahmen an der Umfrage teil.