Bürgerprotest Stadt und Bürgerinitiative reden über das Drogenhilfezentrum

Mitte · Stadtdirektor Markus Schön hat gar nicht lang gefackelt und die Sprecher der Bürgerinitiative Hoffnung und der Initiative „Bürger fürs Quartier“ in einer großen Runde zum Austausch ins Rathaus eingeladen.

Eheleute Olivia und Andreas Hardt (v.r.) überreichten Stadtdirektor Markus Schön die bislang gesammelten Unterschriften.

Foto: Stadt Krefeld

Die hatten vor zwei Wochen gegenüber unserer Redaktion ihre Position zum geplanten Drogenhilfezentrum (DHZ) an der Schwertstraße kundgetan – und sich gemeinsam gegen die Einrichtung an dieser Stelle ausgesprochen. Nach zweieinhalb Stunden intensivem Austausch überreichten die Bürger eine Unterschriftenliste gegen das DHZ mit den ersten 218 Stimmen aus der Nachbarschaft.

Schön erklärte zum Auftakt des Gesprächs den Grund für die Einladung: „Wir wollen Sie über die Sicherheits- und Planungsarbeit informieren.“ Dazu hatte er Quartiersmanager Sandy Schilling, den Leiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD), Christian Horn, den Leiter des Fachbereichs Ordnung, Dirk Czymai, die Leiterin des Gesundheitsamtes, Kirstin Lintjens, die Leiterin für Gemeinwesenarbeit, Sabrina Lesch und Steffen Hoss für die Gemeinwesenkommunikation eingeladen.

„Die Delegation hat sehr deutlich klargestellt, dass wir hochinformiert über alle Themen und Bereiche der Planung und Sicherheit sind“, erzählen deren Sprecher Olivia und Andreas Hardt. Die waren gemeinsam mit den Anwohnern Uwe und Petra Esser sowie Irene Stapper-Nahling der Einladung gefolgt. Das vordringliche Bemühen der Eheleute Hardt, „den Kinder- und Jugendschutz in den Vordergrund zu rücken“ – und somit zu verhindern, dass in der Nähe von Schulen, Kitas oder anderen Kindereinrichtungen ein Drogenkonsumraum in Krefeld errichtet wird, sei vonseiten der Stadt nicht beachtet worden, lautet ein Fazit von ihnen.

Sabrina Lesch wies darauf hin, dass „als kinderfreundliche Kommune“ die Stadt an der Mariannen-Grundschule bereits Präventionsarbeit vor Ort mache. Der KOD und die Stadtreinigung wollen künftig ab 4.30 Uhr ihren Dienst im Viertel aufnehmen. Auch soll es vonseiten der Stadt Hilfe für das Hardenbergviertel geben, und mit der Eröffnung des Quartiersbüros am Schinkenplatz und dem Container am Albrechtplatz würde weitere Unterstützung für die Quartiere folgen. Schön habe ihnen erläutert, dass „das Wohnzimmer Theaterplatz“ für schwerst suchtmittelabhängige Menschen auf keinem Fall dort verbleiben solle und die Verwaltung des politischen Auftrages per Ratsbeschluss habe, zu versuchen, die Szene dort in den Griff zu kriegen. Deshalb brauche die Stadt das DHZ mit all seinen Hilfsangeboten, einschließlich Konsumraum. Einen alternativen Platz dafür gäbe es nicht.

Beide Initiativen bedankten sich für das konstruktive Gespräch und die Einladung, weiter im Gespräch zu bleiben. Auch wenn das DHZ beschlossene Sache ist, wollen sie ihr Vorhaben nicht aufgeben, die Einrichtung an der Schwertstraße doch noch zu verhindern.