Stadtbad Neusser Straße: Vertrag ist unterzeichnet
Ein Immobilienfachmann aus Erftstadt will das Stadtbad für Wellness und betreutes Wohnen umbauen.
Krefeld. Diesmal soll’s was werden mit dem Stadtbad Neusser Straße. Am Freitag ist der Optionsvertrag zwischen der Stadt Krefeld und der Firma Messmer & Messmer Immobilien GbR aus Erftstadt unterzeichnet worden. Zusammen mit Architekten aus Köln und Krefeld hat das Unternehmen nun bis 31. Dezember 2015 Zeit, um seine Pläne zu konkretisieren und das Objekt schließlich zu kaufen.
„Wir alle sind außerordentlich optimistisch, dass wir in dieser Zeit die Voraussetzungen dafür schaffen, das Stadtbad marktfähig zu machen“, sagt Eduard Messmer (73), Senior des Familienunternehmens. Er blickt auf über 40 Jahre im Immobiliengeschäft zurück und hat unter anderem mit dem Kölner Architektenbüro auch schon das evangelische Gemeindezentrum in Uerdingen auf Vordermann gebracht.
Das Vorgehen ist ähnlich gedacht. Messmers Familienunternehmen kauft das Objekt mit eigenen Mitteln an, macht es „marktfähig“ und verkauft es dann an einen Investor weiter. Interessenten gebe es genug, sagt Messmer und spricht von ausländischen Fonds oder deutschen Pensionskassen, die in Zeiten der Niedrigzinsen alle auf der Suche nach lukrativen Anlageformen seien.
Bisher sei offensichtlich in Krefeld ja niemand willens gewesen, für das Stadtbad Geld in die Hand zu nehmen, konstatiert der Immobilienfachmann. Das soll sich jetzt ändern. 30 bis 35 Millionen Euro werde man wohl inverstieren müssen. Dann hofft er auf seinem Gewinn durch die Weiterveräußerung.
Nach wie vor mit im Boot sind die Architektenbüros Gassen/Wasser aus Köln, mit denen Messmer schon seit 30 Jahren zusammenarbeitet, sowie die beiden Büros Schwittmann und Lucas aus Krefeld, mit denen man einen Kooperationsvertrag geschlossen hat.
Rainer Lucas sagte am Mittwoch auf Anfrage der WZ, dass man nun auf Basis des Wellness-Konzepts von 2012 weiterarbeiten werde. Wichtig sei ihm, dass die Planung die Aufwertung des gesamten Quartiers im Blick behält. Dazu zählt er auch mögliche Verbindungen zum Projekt der Montag-Stiftung in der Samtweberei oder zum umgestalteten Corneliusplatz.
Nach dem der Stadt vorliegenden Konzept mit Machbarkeitsstudie soll im seit über zehn Jahren leerstehenden Stadtbad an der Neusser Straße ein Wellness-Tempel entstehen, in dem man sich den ganzen Tag aufhalten kann.
Im ehemaligen Damenbad ist ein türkischer Hamam geplant, Physiotherapie und Thai-Massagen sollen angeboten werden, aber auch Gastronomie und einige Läden.
Das ehemalige Herrenbad wird dem Komplex mit Altenwohnungen zugeschlagen, der auf dem Freibadgelände errichtet wird. In der ehemaligen Schwimmhalle soll ein Aufenthaltsraum entstehen, der auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden kann.
Unter dem dreigeschossigen Neubau für betreutes Wohnen entsteht eine Tiefgarage mit über 100 Plätzen, die auch Besuchern des Wellness-Angebots zur Verfügung stehen werden.
Seit der Schließung des Bades im Jahr 2000 hatte es diverse Anläufe gegeben, das denkmalgeschützte Gebäude zu retten, die aber alle gescheitert sind.