CHTC-Hilfsaktion für Menschen in der Ukraine Große Spendenbereitschaft beim CHTC

Bockum · Viele Krefelder folgten dem Aufruf des CHTC, für die Menschen in der Ukraine zu spenden.

 Hans-Werner Sartory (Mitte) und CHTC-Vorsitzender Dirk Wellen (r.) freuen sich über die hohe Spendenbereitschaft.

Hans-Werner Sartory (Mitte) und CHTC-Vorsitzender Dirk Wellen (r.) freuen sich über die hohe Spendenbereitschaft.

Foto: Andreas Bischof

Montagnachmittag am Stadtwald:  Schlangen von Spendern stauen sich von den Hockeyplätzen des CHTC  bis hin zur Hüttenallee, Helfer sortieren Hygieneartikel, Medikamente und Konserven, verpacken sie in Kartons. „Mit diesem großen Andrang hat niemand gerechnet“ – Christian Wolfrum, Mitglied des Crefelder Hockey und Tennis Clubs 1890 e.V., steht selbst zwischen den Bergen von Spenden. Er ist sichtlich überwältigt von der Solidarität der Krefelder.

„Ich habe letzte Woche einen ziemlich schlimmen Anruf aus der Ukraine bekommen. Dort hieß es, dass Medikamente, Hygieneartikel und Verbandzeug benötigt werden. Der Anruf hat mich so gepackt, dass ich dies in die Mannschaften weitergegeben habe. Danach hat die Nachricht praktisch von selbst gestreut und damit auch so viele Menschen erreicht“, berichtet er. „Die Aktion war eigentlich ab 15 Uhr geplant, ab 13 Uhr war hier schon die Hölle los.“

Der Lkw mit den Sachspenden ist am Dienstag zur polnischen Grenze in die Nähe von Lemberg gestartet. „Danach werden wir auch einen Überblick haben, was wir noch benötigen. Ich gehe davon aus, dass wir noch einen zweiten Lkw brauchen“, erzählt Wolfrum.

Helferin Perdita Michler ist überwältigt: „Es ist so unfassbar viel hier angekommen. Die Aktion war so kurzfristig, wir haben sie eigentlich nur an unsere Clubmitglieder weitergeleitet. Dass das so große Kreise zieht, hätte ich nie gedacht. Einfach unglaublich.“

Spenderin Frederike Gertz steht am Hockeyplatz zwischen zahlreichen Kisten mit Hygieneartikeln. „Ich habe morgens von der Aktion des CHTC erfahren und dachte mir sofort, dass ich auch helfen muss“, berichtet sie. „Morgens in der Apotheke wusste die Mitarbeiterin schon Bescheid und konnte mich beraten, was noch benötigt werden könnte. Weil ich selber drei Kinder habe, habe ich in der Apotheke Kinderschmerzmittel, Ibuprofen, Paracetamol und Kinderpflaster gekauft. Eigentlich wollte ich die Sachen nur abgeben und direkt wieder nach Hause fahren, doch jetzt bin ich beim Sortieren der Spenden hängen geblieben“, erzählt sie und zeigt dabei auf die Kartons vor sich.

Apotheken geben Preisnachlässe für die Sachspenden

Viele Krefelder Apotheken waren bereits über die Aktion informiert und hätten auch Preisnachlässe gegeben, berichtet Christian Wolfrum. Wie zum Beispiel die Bären-Apotheke in Gartenstadt. Stephan Hamann, deren Leiter, erzählt von vielen Kunden, die im Verlauf des Montags für die Spendenaktion eingekauft hätten. Auch die Apotheke selbst hätte auf Initiative einer Mitarbeiterin Sachspenden im Wert von 500 Euro zugesteuert. „Aufgrund der medialen Aufbereitung kamen diverse Kunden in die Apotheke und wollten etwas für die Hilfstransporte in die Ukraine einkaufen. Wir haben spontan entschieden, dass wir da den Spendern entgegenkommen wollen und dort einen Preisnachlass um 20 Prozent erlassen.“, erzählt Hamann. „Als unsere Mitarbeiterin in der Mittagspause kurz unsere Spenden vorbeibringen wollte, rief sie an und sagte, sie würde sich verspäten, weil bei der Aktion am CHTC so viel los war“.

Bei der Aktion zwischen den Sportplätzen  unterstützen auch junge Helfer. Lasse, Paul, Mika und Klaas spielen selber beim CHTC Hockey und Tennis. Sie sortieren Kartons mit Babyprodukten. „Ich hätte nicht Gedacht, dass so viele kommen. Ich bin stolz darauf, dass der CHTC diese Aktion macht und so viele Leute hier helfen“, erzählt der 13-jährige Paul. Sein Freund Lasse, ebenfalls 13, ergänzt „Wenn wir fertig sind, wollen wir danach noch ein bisschen Hockey spielen gehen.“

 Textilspenden hätten die Organisatoren der Spendenaktion am Montag zumindest für den Moment jedoch zurückweisen müssen. „Diese haben wir erst mal nicht entgegengenommen“, berichtet Wolfrum, „denn es ist damit zu rechnen, dass wir das gleiche Engagement brauchen, wenn die Flüchtlinge aus der Ukraine dann nach Krefeld kommen.“