Arbeiten sind seit Dienstag abgeschlossen Vier Traubeneichen bilden Ensemble im Stadtwald

Bockum · Für viel Aufsehen hat im vergangenen Jahr die Fällung von vier alten Roteichen im Stadtwald gesorgt. Jetzt gibt es Ersatz, der schon im Sommer Schatten bringen soll.

Das neue Baumensemble im Stadtwald ist am Dienstag gepflanzt worden.

Foto: Stadt Krefeld

Vier zehn bis zwölf Meter hohe Traubeneichen bilden jetzt in der historischen Parkanlage des Krefelder Stadtwalds den Ersatz für die im vergangenen Jahr gefällte Baumgruppe aus Roteichen. Am 11. Februar waren die Bäume von einer Baumschule angeliefert worden, der Kommunalbetrieb Krefeld (KBK) führte die Arbeiten aus, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Dabei sei auch ein Baukran zum Einsatz gekommen, der die jeweils neun Tonnen schweren Bäume in die am Tag zuvor ausgehobenen Gruben beförderte. Die eingepflanzten Traubeneichen sind mit einer Verankerung aus Baumpfählen gesichert worden. Eine „Baustraße“ aus zahlreichen Stahlplatten diente dazu, die Stadtwaldwiese nicht durch die Anlieferung der Lastkraftwagen und das Gewicht des großen Autokrans zu schädigen.

Die Baumgruppe bietet bereits im kommenden Sommer wieder einen Blickpunkt über die lange Sichtachse der Stadtwaldwiese. „Ich freue mich, dass wir jetzt einen Ersatz für die gefällten Bäume an gleicher Stelle haben. Die historische Parkanlage Stadtwald ist ein Schmuckstück für Krefeld. Mit der Baumgruppe mittig im Park erhält sie nun wieder den früheren Charakter“, sagt Umweltdezernentin Sabine Lauxen. Die gepflanzten Bäume sind 30 Jahre alt und verfügen jeweils über einen Kronendurchmesser von sechs bis acht Metern. In ausgewachsenem Zustand wird der Kronendurchmesser bei 20 bis 25 Metern liegen. Die Bäume werden später eine Höhe von 35 Metern erreichen können. Traubeneichen gehören zum harten Holz und können 500 bis 800 Jahre alt werden.

Neue Bäume sollten Charakter der Parkanlage erhalten

Die vier 100 Jahre alten Roteichen, die bis zum vergangenen Jahr im Stadtwald mittig zentral auf der Stadtwaldwiese standen, mussten wie berichtet gefällt werden, da sie erkrankt waren und im Ensemble nicht gerettet werden konnten. Im Zuge der Beratung über eine Nachpflanzung hatte der Naturschutzbeirat beschlossen, dass heimische Gehölze nachgepflanzt werden sollen. Da der Stadtwald eine historische Parkanlage ist, war es der Fachverwaltung nach eigenen Angaben ein Anliegen, diesen Charakter zu erhalten und die Bäume wieder an der Stelle zu platzieren, an der auch die Altbäume gestanden hatten.

Der Krefelder Stadtwald ist ein historischer Park im Stil des englischen Landschaftsgartens, dessen Anlage durch eine großzügige Spende des Seidenfabrikaten Wilhelm Deuß Ende des 19. Jahrhunderts ermöglicht wurde und der 1901 fertiggestellt war. Das relativ dichte Pflanzen von Bäumen, die über die Jahre zu einem so genannten „Clump“ werden, ist eines der Stilmittel des englischen Landschaftsgartens. Als Clump bezeichnet man eine aus mehreren Bäumen bestehende Baumgruppe, deren Kronen zu einer großen, weithin sichtbaren Krone zusammenwachsen. Bei der Wahl der Bäume entschieden sich Stadtverwaltung und Kommunalbetrieb Krefeld (KBK) für die Traubeneichen (Quercus petraea), weil sie als besonders widerstandsfähig hinsichtlich klimatischer Entwicklungen gelten. Damit der erforderliche Bodenanschluss optimal gelingt, erfolgt das Anwässern mit mehreren tausend Litern Wasser pro Baum. Eine kontinuierliche Wässerung erfolgt bis Ende Oktober.

(Red)