Neues Konzertgelände in Düsseldorf Artenschützer helfen bei Baumfällungen für den Open-Air-Park

Update | Düsseldorf · Weil für das Konzertgelände an der Messe Bäume weichen müssen, sorgt sich die Linke um den Artenschutz. Die Stadtverwaltung gibt Entwarnung.

Der Open-Air-Parksoll am 8. Juli dieses Jahres mit einem Konzert der Rockband AC/DC eröffnet werden.

Foto: dpa

(ujr) Im Gelände des Open-Air-Parks auf dem Messeparkplatz P1, der am 8. Juli mit einem Konzert von AC/DC eröffnet werden soll, sollen bis zu 56 Bäume fallen und weitere sieben Bäume verpflanzt werden. Leiden darunter brütende Vögel? Unter anderem um diese Frage ging es jetzt im Stadtrat. Die Antwort der Verwaltung auf die Frage war deutlich: Nein, das tun sie nicht. Laut Planungsdezernentin Cornelia Zuschke stehen bereits jetzt Arbeiten in Abstimmung mit Artenschützern an. An den betreffenden Bäumen werden mögliche Nisthöhlen verschlossen, sodass die Tiere diese Bäume gar nicht erst nutzen können, um ihren Nachwuchs großzuziehen.

Gestellt hatte die Anfrage die Fraktion Die Linke. Sie wies darauf hin, dass erst jetzt der Bebauungsplan für das Konzertgelände offengelegt wird und die Genehmigung vermutlich erst Mitte April erteilt wird. Der Termin liege damit nach dem Ende der Baumfällperiode am 1. März, was die vorgesehenen Baumfällungen eigentlich unmöglich mache. Mit dem Hinweis auf die mit Artenschützern koordinierten Maßnahmen konterte Zuschke und kündigte an, dass die Bäume im Zeitraum Mai bis Ende Juni gefällt würden.

Zudem wurde bekannt, dass sich die Zahl der Bäume auf dem Parkplatz zwar von 868 auf dann 812 verringert, diese Zahl aber über der eigentlichen Vorgabe liegt. Als die Parkfläche für die Messe eingerichtet wurde, schrieb der 1988 erstellte Landschaftspflegerische Begleitplan die Pflanzung von 765 Bäumen fest. Als Ausgleich für die nun anstehenden Fällungen gibt es 120 Baumpflanzungen in der Nachbarschaft sowie auf Wunsch der schwarz-grünen Ratsmehrheit 1000 Bäume zusätzlich im Stadtbaumkonzept.

Der Protest gegen die Fällungen der Bäume geht jedoch weiter. Die Linke, die Baumschutzgruppe und der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) sammeln in einer Petition Unterschriften, an diesem Sonntag waren es mehr als 1300. Der BUND bemängelt in einer Stellungnahme, es fehle in den Unterlagen ein Pflegekonzept für die leicht bis mittelschwer geschädigten Bäume auf dem Messeparkplatz. Zudem müssten die Lärmemissionen durch Flugbewegungen und die Schallemissionen durch Konzerte addiert werden.

(ujr anbu)