Ausstellung über sechs Krefelder Märtyrer
In der Pfarrkirche St. Johann Baptist werden bewegende Biographien vorgestellt.
Krefeld. "Zeugen für Christus, Märtyrer des 20. Jahrhunderts, Krefelder Märtyrer." So lautet der Titel der Ausstellung, die seit Sonntag in der Pfarrkirche St. Johann Baptist am Johannes-Platz zu sehen ist. Prälat Professor Dr. Helmut Moll, Beauftragter der deutschen Bischofskonferenz für das deutsche Martyrologium, eröffnete die Ausstellung. Er stellt die sechs Krefelder Märtyrer vor: Zum Beispiel den Reichsbahn-Assistenten Matthias Eickels, der aus seinem Heimatort Wegberg nach Krefeld-Linn zwangsversetzt wurde. Denn als tiefgläubiger Katholik und Zentrumsmitglied schickte er seine fünf Kinder nicht zur Hitlerjugend und zum Bund Deutscher Mädel. "Ein echter Krefelder darf seine Märtyrer nicht vergessen", mahnte Moll.
Zu jedem Menschen, den er vorstellte, zeigte er ein Foto der jeweiligen Person und gab ihr so ein Gesicht. Immer wieder wandte sich Moll an die Zuhörer, um zu fragen, ob jemand weitere Informationen über die Person habe oder sich sogar an sie erinnere.
Bewegend waren besonders die Schilderungen von Zeitzeugen. Dazu gehörte auch die einer Dame, die als junges Mädchen mit der Tochter des im Konzentrationslager Dachau gestorbenen Matthias Eickels befreundet war. "Sie erzählte mir, dass ihr Vater im KZ gefoltert wurde", so die Zeitzeugin.
Neben den Krefelder Märtyrern stellt die Ausstellung auch andere deutsche Märtyrer vor. 30 Schautafeln, auf denen nicht nur historische Ereignisse erklärt werden, sondern auch ganz persönliche Dinge abgebildet sind, geben Einblicke in die Menschen hinter den Märtyrern.