„Berufsleben“ wird zum eigenen Schulfach
An der Theodor-Heuss-Hauptschule stehen den Jugendlichen Berater zur Seite, die bei der Suche nach dem richtigen Job helfen.
Die Theodor-Heuss Hauptschule in Stahldorf hat seit Beginn des Schuljahres zwei Module im Schulplan, die den Schülern den Start ins Berufsleben erleichtern sollen.
Das erste Modul ist ein Berufsorientierungsbüro. In dem können Schüler nun unter Aufsicht ihre Bewerbungsunterlagen schreiben und ihre Stärken und Schwächen herausfinden. "Wir arbeiten mit einigen Kooperationspartnern zusammen, die uns unterstützen und den Jugendlichen helfen, ihre Talente zu finden", sagt die Berufswahlkoordinatorin Angelika Franken.
Bei der Stiftung "Partner für Schule" hat sich die Schule beworben und etwa 4000 bis 5000 Euro pro Modul bekommen. "Wir müssen zwar auch noch zuzahlen, aber so konnten wir das Material und das Personal bezahlen", sagt die Schulleiterin Brigita Heinike.
Als zweites Modul wurde der Bereich der Berufsorientierung über Sprache gefördert. Da etwa 70 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund haben, sollen ihre Ausdrucksfähigkeit verbessert werden. "Wir machen das mit allen Schülern, da auch die Deutschen sprachliche Defizite haben", sagt Heinike.
In den Klassen acht bis zehn sind alle Schüler verpflichtet an den vorgeschriebenen Modulen teilzunehmen, Unterstützung erfährt das Programm von Kooperationspartnern, wie der Agentur für Arbeit, der AOK und dem Bildungszentrum Bau.
Zu bestimmten Zeiten werden Mitarbeiter vor Ort sein, um den Schülern ihre Möglichkeiten aufzuzeigen und ihnen bei der Umsetztung ihrer Ziele zu helfen. "Wir haben zusätzlich noch Berufsspezifische Veranstaltungen, bei denen sich die Schüler bei schon ausgelernten Meistern informieren können", sagt Joachim Turan, Berufsberater bei der AOK.
Es werden Praktika und Lehrstellen bei Partnern vermittelt, Vorstellungsgespräche geübt und aufgezeigt, welche Möglichkeit Hauptschüler auf dem Arbeitsmarkt haben. Anhand von individuellen Handakten können die Schüler bei der Berufswahl über alle drei Jahre begleitet werden.
Die Laufzeit der Module beträgt ein Schuljahr, danach können sie erneut beantragt werden. "Auch wenn wir keine finanzielle Unterstützung erhalten, werden wir das Berufsorientierungsbüro weiter führen, denn die Schüler sind dankbar für jede Hilfe", sagt Heinike. Auch die Hauptschule an der Prinz-Ferdinandstraße hat ein Berufsorientierungsbüro eingerichtet.