Das Läuten echter Glocken ist für die Kirche unbezahlbar
Der Turm der Markuskirche kann nur in einer abgespeckten Version saniert werden. Der Glockenklang kommt deshalb weiterhin aus dem Lautsprecher.
Fischeln. Die drei Glocken von Fischeln werden wohl nie mehr schlagen. Einen Abriss des maroden Turms der Markuskirche und einen Neubau an gleicher Stelle kann die Gemeinde nicht stemmen. "Die Kosten sind zu hoch, das mussten wir mittlerweile einsehen", sagt Presbyter Dietmar Krebbers. Ursprünglich war die Gemeinde von 200000 Euro ausgegangen, die Abriss und Neubau kosten werden.
"Damit kommen wir aber nicht hin", sagt Krebbers. Er war sozusagen die Grenze dessen, was die Evangelische Kirchengemeinde Krefeld-Süd finanziell hätte vertragen können, über zinslose Darlehen und Zuwendungen.
Insbesondere das Ergebnis der bisherigen Spenden sei erfreulich: Sie liegen bei etwa 50000 Euro. Davon wird ein großer Teil zur Sanierung des Markusturms verwendet, dessen Beton an diversen Stellen aufgeplatzt ist. So konnte aber auch ein digitales Läutewerk beschafft werden, das den Fischelnern seit dem vergangenen Jahr anzeigt, was die Stunde geschlagen hat.
"In 200 bis 300 Metern Entfernung zum Turm kann ich keinen Unterschied mehr feststellen", sagt Krebbers im Vergleich zwischen dem heutigen Glockenklang aus der Konserve und dem früheren Schlagen. Das liegt wohl auch daran, dass die Tonlage mit den früher klingenden Originalen übereinstimmt. Krebbers’ Erklärung: Die Schallwellen fehlen, die man früher nahe dem Turm gespürt hat.
Die drei Glocken befinden sich nach wie vor im Turm. Der Presbyter hat vorgeschlagen, sie herunterzuholen und in der Markuskirche auszustellen. Doch das ist Zukunftsmusik: "Vielleicht machen wir das irgendwann mal."
Ein Anlass dafür wäre jedenfalls da: Im Dezember wird die Markuskirche 50 Jahre alt.