Burghof wird frisch aufpoliert

Noch sind die Handwerker in allen Ecken tätig, doch am Samstag wird die Traditionsgaststätte eröffnet.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Im Gastraum stehen die Tische Kopf und aus der Küche dringt der Lärm von Bohrern. Die Renovierung des denkmalgeschützten Gasthofs Gietz an der Marienstraße ist im vollen Gang. Da wirkt der Zeitplan ehrgeizig, den Josef Krings vorgibt: „Samstag ist Eröffnung.“ Sein Mitgesellschafter Horst Hannappel nickt, Gastwirt Alex Georgiadis schmunzelt: „Ich bin entspannt. Für meinen Koch ist das schlimmer.“

Eine Gesellschaft aus 13 Bürgern und der St.-Sebastianus-Bruderschaft hat den traditionsreichen Gasthof übernommen. Nach Karneval hatte Manfred Gietz Fischelns Traditionsgaststätte nach mehr als 50 Jahren übergeben: Ein Wechsel, um das Haus möglichst unverändert zu erhalten.

Seitdem regieren die Handwerker: Vieles muss, vieles soll erhalten bleiben. Die Wandfarbe ist frisch und beige- und altrosafarben, an vier Hochtischen im Thekenbereich kann man sich niederlassen oder ein Bier im Stehen trinken, die Eckbank ist neu bezogen. Jeder Eingriff geschieht vorsichtig. „Wir wollen das Haus ja für die Fischelner und die Vereine erhalten“, sagt Hannappel.

Bewährtes übernehmen will auch der Wirt Alex Georgiadis. Seit Januar beobachtet er, wie Manfred Gietz das Geschäft managt. „Ich will das, was Gietz aufgebaut hat, fortführen“, sagt Georgiadis, „und mit Neuem ergänzen.“

Der Wirt des „Gulasch“ in Büderich hatte gezögert, die Herausforderung anzunehmen. Schließlich sagte er zu. Er und sein Koch René Simon setzen ihren Schwerpunkt jetzt in Fischeln. Mit ihnen kommen das Gulasch-Bier und rheinische Tapas wie Blutwurst-Carpaccio in den Burghof. Und nicht nur das. Gesellschaften, die den Platz in Büderich sprengen, könnten künftig im Burghof (Hannappel: „im einzigen Saal im Südbezirk“) stattfinden. Die erste Buchung liegt vor. „Wir organisieren einen Shuttleservice“, sagt Georgiadis. Seine Fischelner Feuertaufe hat er schon bestanden: Das Barbecue beim Pfarrfest am Sonntag kam gut an.

Zur Eröffnung am Samstag wird die Küche noch nicht fertig sein. „Wir improvisieren“, sagt Alex Georgiadis, „das können wir.“ Klaus Unterwainig, „Gulasch“-Wirt in Oberkassel, stellt ihm zwei Holzhütten der Winterwelt zur Verfügung. Die dienen in den nächsten 14 Tagen im Burghof als mobile Küche. „Wir bieten da allerdings nur einen Auszug von der Karte an“, sagt der Wirt.