Fischelner Laden vereint Anwohner

In den neuen Räumen soll die Nachbarschaft zusammenkommen und gestalten.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld-Fischeln. Eine offizielle Eröffnung gibt es nicht. Nach der umfassenden Renovierung hat der Nachbarschaftsladen Fischeln seine Türen einfach wieder für jeden weit geöffnet. Eine erste Vorstandssitzung hat in den frisch gestrichenen Räumen auch schon stattgefunden, jetzt geht der normale Betrieb weiter. Dabei steht vorrangig die Seniorenarbeit im Mittelpunkt. „Das Thema Krabbelgruppe hat sich mit dem Ausbau der Kitas erledigt“, erklärt Geschäftsführer Manfred Adam.

Der Nachbarschaftsladen versteht sich als wohnortnaher Treffpunkt für Bewohner aller Altersstufen. Gegen eine kleine Spende können auch sich selbst organisierende Gruppen den Raum nutzen. Gemeinsam gestaltet man hier „gute Nachbarschaft“.

So trifft sich an der Erkelenzer Straße 81-83 montags die Gitarrengruppe, schlägt dienstags die Kinderkiste des Jugendzentrums ihre Zelte auf und gehört der Donnerstag den Senioren mit einer Pflegegeldberatung (9 bis 12 Uhr) und einem gemütlichen Nachmittag (15 bis 17 Uhr). Einmal im Monat lädt das besondere Sonntagscafé auf Initiative der KAB-Fischeln Menschen mit und ohne Behinderung ein. Über die neue Küche, eine Spende der Düsseldorfer psd-Bank, können sich der Kochclub (Freitag) und der deutsch-russische Rubikon Sprachpartnerclub freuen, dessen Mitglieder zweimal im Monat gemeinsam essen, lesen und diskutieren.

Wer einen Geburtstag, eine Taufe oder Kommunion zu feiern hat, kann die Räume stundenweise mieten. „Wir sind offen für neue Ideen“, sagt Manfred Adam. Demnächst startet das Nähcafé. Wer nicht nähen kann und für den Schneider kein Geld hat, kann mit seiner kaputten Kleidung in den Nachbarschaftsladen kommen. Ehrenamtliche Mitarbeiter stehen mit Nähmaschinen sowie Rat und Tat beiseite. Und wer auf den Geschmack gekommen ist, kann sich gleich für den Nähkurs anmelden.

Der beliebte Fotoclub soll wieder aktiviert werden und am 26. Februar gibt es Informationen zum Thema „Leben mit Demenz in Fischeln“. „Die Stadt ließ uns hängen. Aber dann kam das ganz große Los“, fasst Manfred Adam die harte Phase der existenziellen Bedrohung zusammen, nachdem die Stadt Krefeld ihre Zuschüsse gestrichen hatte. Über die Renovierung hinaus unterstützt jetzt die Salvea-Stiftung den Nachbarschaftsladen finanziell. „Damit kommen wir bis 2016 gut über die Runden und haben darüber hinaus noch Reserven“, freut sich Manfred Adam über die Entwicklung des Nachbarschaftsladens.