Die besten Freunde: Donald und Barney
Familie Nilges hat den zweijährigen Zwergesel und das 35-jährige Shetlandpony vor dem Schlachter gerettet.
Krefeld. Dass Freundschaften zwischen Tieren auch für den Menschen etwas Besonderes sein können, beweisen gerade der Zwergesel „Donald“ und das Shetlandpony „Barney“ bei der Familie Nilges in Fischeln. Seit anderthalb Jahren leben die beiden tierischen Freunde jetzt bereits Box an Box auf dem großen Pferdehof und können nicht mehr ohne den anderen.
„Wir sind damals per Kleinanzeige im Internet auf sie gestoßen“, sagt Vater Josef. Ein Händler bot damals das etwa 35-jährige Pony, das bei Nicht-Verkauf als Tierfutter geendet hätte, für 75 Euro zum Verkauf an. „Als ich das sah, bin ich sofort hingefahren und habe dann nicht nur ‘Barney’ sondern auch direkt ‘Donald’ mitgenommen, der ihm da schon nicht von der Seite wich“, erzählt Josef weiter.
Die verwahrlosten Tiere bekommen auf dem Pferdehof ein neues Zuhause und wurden wieder richtig aufgepäppelt. Seitdem ist das Esel-Pony-Paar das neue Highlight für die Hofbesitzer. „Wir hatten damals bereits einen Esel und ich habe mir immer gewünscht, nochmals einen auf dem Hof zu haben“, sagt Mutter Ulrike, die sich ein Leben ohne den zweijährigen „Donald“ und seinen Freund „Barney“ nicht mehr vorstellen kann.
„Die Tiere haben mir während meiner Brustkrebserkrankung soviel Kraft und Trost gegeben, dass ich auch wegen ihnen heute wieder so fröhlich bin.“ Ein Tag mit den beiden Vierbeinern beginnt um halb acht morgens, wenn Vater Josef die Rolladen hochzieht und von Donalds lautem Organ freudig begrüßt wird. „Nach dem Frühstück animiert der Esel das Pony dann meist zum Spielen“, erzählt Sohn Thomas.
Ob waschen, fressen oder auf die Weide gehen, nichts geht bei „Donald“ und „Barney“ ohne den anderen. Selbst die übrigen über 20 Pferde auf dem Hof haben das ungleiche Paar lieb gewonnen. Neben den beiden wohnt Hengst ‘Manfred’, der die wesentlich kleineren Box-Nachbarn gerne mal bei der Fellpflege unterstützt.
Die neue Attraktion am Hof lockt die von den Besitzern liebevoll genannten „Eseltouristen“ an, die das tierische Paar gerne fotografieren oder einfach nur mal selbst beobachten wollen. Selbst Kaplan Marc Kubella hat das „Eselfieber“ gepackt. „Bei der Predigt zum Palmsonntag zog der Kaplan plötzlich nach der Begrüßung einen Sack Möhren unter seinem Gewand hervor und stellte diese als Gage für den jungen Esel vor“, sagt Josef. Dieser soll möglichst gemäß des Brauches im nächsten Jahr die Prozession zum Palmsonntag anführen. „Da müssen wir mit ihm aber noch ein bisschen üben“, sagt Sohn Andreas.
Er weiß, dass „Donald“ nur mit seinem Freund „Barney“ zusammen diese Aufgabe angehen wird. Danach werden die beiden Unzertrennlichen wohl noch ein paar mehr Fans für sich gewinnen können.