Unterbringung von Flüchtlingen Interview: „2500 Aktive nutzen die Halle Königshof“

Thomas Wirtz, HSG Krefeld Geschäftsführer, spricht über die Konsequenzen einer möglichen Schließung der Halle Königshof.

Foto: Bischof

Krefeld. In einer konzertierten Aktion haben sich die Clubs Adler Königshof, Fischelner TV, Fischelner SV und Handball-Drittligist HSG Krefeld entschlossen, ein Plädoyer für die Halle Königshof abzugeben — ein öffentliches Statement, wie sie es nennen.

Die Stadt soll bei der geplanten weiteren Nutzung von Sporthallen zur Unterbringung von Flüchtlingen von einer Schließung der Halle Königshof absehen. Thomas Wirtz, Geschäftsführer der HSG Krefeld, nimmt in der WZ dazu Stellung.

Herr Wirtz, welche konkreten Signale haben Sie, dass die Halle Königshof geschlossen werden könnte?

Thomas Wirtz: Konkrete Signale haben wir keine. Die brauchen wir aber auch nicht. Weil in dem Flüchtlingsthema grundsätzlich alle Hallen geprüft werden, inwieweit sie als Unterkunft genutzt werden könnten.

Und wie begründet sind Ihre und die Sorgen der drei weiteren Clubs in Fischeln und Königshof?

Wirtz: So weit zumindest, dass wir uns entschlossen haben, auf die Konsequenzen, die eine Schließung mit sich brächte, hinzuweisen.

Welche Konsequenzen sind das denn?

Wirtz: Die Halle nutzen 2500 Aktiven aller vier Clubs. Adler Königshof hat alleine 17 Mannschaften im offiziellen Spielbetrieb, die Turner trainieren auf hohem Leistungsniveau und die HSG spielt immerhin in der 3. Liga Handball.

Käme für Sie ein möglicher Umzug infrage zum Löschenhofweg, ähnlich dem der Basketballer nach der Schließung der Josef-Koerver-Halle?

Wirtz: Das ist nicht möglich. In Krefeld erfüllen nur die Hallen Königshof und Glockenspitz die Ausführungsbestimmungen für die 3. Liga.

Woran fehlt es denn am Löschenhofweg, um Drittliga-Handball spielen zu können?

Wirtz: Das fängt bei der vorgeschriebenen Stärke der Beleuchtung an, setzt sich über Anzeigentafel, Auslaufzonen und Zuschaueraufkommen fort.

Und darüber lässt der Deutsche Handball Bund nicht mit sich reden?

Wirtz: Mir ist nicht bekannt, in wieweit er Ausnahmegenehmigungen erteilt. Wir haben gegenüber dem Verband aber keine Verhandlungsposition. Ebenso wie auch nicht gegenüber der Stadt. Daher senden wir den Appell, die Halle nicht in Überlegungen einer Schließung mit einzubeziehen. Uns ist ja auch klar, dass wir kein Anrecht auf die Halle haben. Gleichwohl wollen wir aufzeigen, was alles passieren kann und wird, sollte es zu einer Schließung kommen.