Traar Der Egelsberg und seine Flieger

Traar. · Der Flughafen in Traar hat eine lange Geschichte. Vor 50 Jahren wurde er zum Verkehrslandeplatz.

Die Zuschauer bestaunen einen Segelflieger am 17. Juni 1963.

Foto: Stadtarchiv

Vor 50 Jahren, am 1. Juni 1969, erhielt der Landesplatz Egelsberg den Ritterschlag: Er wurde offiziell zum Verkehrslandeplatz. Die lang erwartete Genehmigung des Regierungspräsidenten lag vor. Die Bemühungen des flugbegeisterten städtischen Beigeordneten Hans Vogt waren erfolgreich

Auf dem Traarer Egelsberg, geologisch eine Hinterlassenschaft der Eiszeit, starteten begeisterte Flieger schon früh erste Flugversuche. 1912 und 1914 fanden Flugtage statt, die zahlreiche Besucher anlockten. 1915 befand sich hier eine Militärfliegerschule. Dann aber wandte sich das Interesse der Flieger einem 400 Morgen großen Gebiet in Bockum zu.

Ein schwarzer Tag für
den Flughafen Egelsberg

1917 und 1918 entstand auf dem Bockumer Feld, wo sich heute die Gartenstadt befindet, der Flugplatz Krefeld. Die Lufthansa nahm Liniendienste auf, von Krefeld konnte man 75 Flugplätze ansteuern. Auch die Segelflieger zogen in Bockum ihre Kreise, bevor das Militär den Platz übernahm.

Der 28. April 1930 war ein schwarzer Tag für den Flughafen Egelsberg. Beim Versuch, während eines Flugtages in der Luft von einem Flugzeug über eine Strickleiter in ein anderes umzusteigen, kam der Krefelder Kunstflieger Willy Hundertmark ums Leben. Er verfing sich in seinem Leibgurt, hing eine halbe Stunde hilflos unter der Maschine und wurde Opfer seines waghalsigen Vorhabens.

Erste Deutsche Segelkunstflugmeisterschaft

Während des Zweiten Weltkriegs ruhte der Segelflug. Als der Flugplatz Bockum aufgegeben wurde, zog es die Sportflieger wieder zum Egelsberg. Im Jahr 1954 hatte sich dann eine Flugplatzgemeinschaft gebildet, die den Egelsberg zu einem richtigen Flugplatz machen wollte.

Im August 1975 fand sogar die erste Deutsche Segelkunstflugmeisterschaft auf dem Egelsberger Flugplatz statt. Erster deutscher Meister im Segelkunstflug nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Krefelder Kunstflieger Sepp Tilling, der sich gegen 18 Mitbewerber über dem Egelsbergflugplatz durchsetzten konnte.

Heute betreiben zwei Luftsportvereine den Sport am Egelsberg, der Aero Club und der Verein für Segelflug. Der Flugbetrieb findet zwischen April und Oktober am Wochenende sowie in der Wochenmitte bei gutem Wetter statt.

Vereine und Stadt bilden
eine Flugplatzgemeinschaft

Die beiden Vereine bilden mit der Stadt Krefeld eine Flugplatzgemeinschaft. Sie unterhält den Tower, den auch anfliegende Flugzeuge kontaktieren müssen. Außerdem besteht seit 1979 die Gastronomie „Am Flugplatz“ mit Kiosk und Gaststätte.

Der Aero Club entstand 2005 durch die Fusion des Luftsportverein Bayer Uerdingen und des Aero Club Krefeld 1950. Er zählt mit etwa 250 Mitgliedern zu einem der größten Luftsportvereine in Nordrhein-Westfalen. Der Verein für Segelflug wurde im Jahr 1952 als „Flugsportgruppe Becker & van Hüllen“ gegründet und hat etwa 100 Mitglieder.

Der Verkehrslandeplatz ist ein Sonderlandeplatz mit dem Rufnamen „Krefeld Info“, die Platzfrequenz liegt bei 120.680 MHz. Der Platz hat eine Grasbahn und dient dem Motor- und Segelflugbetrieb. Die Motorflugbahn ist 640 Meter, die Segelflugbahn 800 Meter lang. Es gibt zwei Arten Segelflugzeuge, einmal Motorsegler und zum anderen Segler, die mittels Winde gestartet werden.