Abschied von Pfarrer Hermann Lunkebein
Montag wird der beliebte Hülser beerdigt. Es werden rund 1000 Trauergäste erwartet. Die Predigt hält Pfarrer Paul Jansen.
Krefeld-Hüls. Eine große Gemeinde trauert um Pfarrer Hermann Lunkebein. Er erlag am zweiten Adventssonntag seinem schweren Krebsleiden. (Die WZ berichtete) Die Trauermesse für den beliebten Geistlichen findet am Montag um 12.30 Uhr in der Kirche St. Cyriakus statt. Hauptzelebrant ist sein Weggefährte, Weihbischof Karl Reger, die Predigt hält Pfarrer Paul Jansen. Jansen rechnet mit rund 1000 Gläubigen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen werden. Lunkebein wurde 85 Jahre alt. Er wird anschließend in der Priestergruft auf dem Hülser Friedhof beigesetzt.
Nicht nur die Kirchengemeinde trauert um Lunkebein. Er hatte zeitlebens eine große Fangemeinde. Der Pfarrer hatte stets „en Mönke voll Platt“ und das Herz am richtigen Fleck. Seine Messen auf Krieewelsch erfreuten sich stets großer Beliebtheit. Themen locker auf den Punkt zu bringen zeugen von seinem messerscharfen Verstand.
Der „Mundartpastor“ war Krefelder mit Leib und Seele. Er wurde hier am 17. Juli 1926 geboren und wohnte zuletzt im „kleinen Vatikan“ in Hüls. Er baute sein Abitur am Fichte-Gymnasium und wurde wenig später eingezogen. Am 15. August 1944, an Maria Himmelfahrt, brach er zu einem wahren Himmelfahrtskommando auf. Er überlebte den Sturm auf Berlin und schaffte es, 1946 wieder in die Heimat zurückzukehren. Er studierte in Bonn Theologie und wurde 1953 zum Priester geweiht. Zuerst wirkte er als Kaplan in Aachen und kam dann schnell in gleicher Funktion nach Hüls. Als Pfarrer war er ab 1965 in Forstwald tätig und kam 1996 als Pensionär nach Hüls zurück.
Er hat die Welt und die Menschen mit einem zwinkernden Auge betrachtet. Zum Schluss machte er sich über seine Krankheit keine Illusion. Als er am Martinstag die Lämpchen von der Fensterbank nahm, schenkte er sie Jansen mit dem Worten: „Ich brauche sie nicht mehr.“ cf