Ein Traum für Vierbeiner
Peter Bongartz betreibt eine Tagesbetreuung für Hunde. Und bietet damit tierisches Freizeitvergnügen.
Inrath. Davon träumt jeder Hund: im Urlaub nur Spaß haben. Und abends wieder im eigenen Körbchen schlafen. Wahr wird dieser Traum in der Hunde-Kita "Kunterbunt" von Peter Bongartz. Auf der Siempelkampstrasse 133 verbringen Hunde den Tag mit ihren Artgenossen.
56 Tonnen Sand hat Bongartz auf einer Fläche von 3700 Quadratmetern verstreuen lassen und dadurch eine Auslauffläche für die Vierbeiner geschaffen. Bis zu 30 Hunde können hier nach Lust und Laune buddeln, toben, Ball spielen oder einfach nur faulenzen. Das einzige, was sie nicht dürfen, ist beißen oder Tunnel unter dem Zaun graben. "Aber da brauche ich mir keine Sorgen machen. Hier sind alle brav. Aggressiv werden Hunde, wenn sie eingeengt in Zwingern leben. Oder von Menschen zu Kampfzwecken abgerichtet werden", sagt Bongartz. Zwinger sind für ihn tabu.
Das Gelände hat er vom benachbarten Ponyclub gepachtet. Den darauf befindlichen Pferdestall mit drei Boxen hat er umgebaut. Als Unterstand bei schlechtem Wetter oder als Ruheplatz für ein Nickerchen. Mit 28 Hunden ist das vom Veterinäramt genehmigte Limit von 30 Tieren fast erreicht. Deshalb kommt in Kürze ein Nachbargrundstück mit 2700 Quadratmetern dazu.
Dort wird es für die Hunde ein Wasserbecken geben. "Hunde planschen nun mal gern, auch bei kühleren Temperaturen. Dann wird es noch schwieriger, wenn einzelne Tiere abgeholt werden. Sie wollen nicht von ihren Kumpels weg nach Hause. Ich muss sie einfangen, sonst würden sie die ganze Nacht hier bleiben", sagt der 50-Jährige lachend. Anders ist es, wenn er seine Gäste im Kombi abends nach Hause bringt. Wie ein wilder Haufen springen sie ins Auto: Duke, der 87 Kilo schwere Pyrenäen-Berghund, Laika und Diego, die beiden Huskys, Schäferhund Malte, Riesenschnauzer Rocky und alle anderen. Liebevoll wuseln sie um Bongartz herum. Kein Wunder. "Ich liebe die Hunde", sagt er strahlend. Nur wenn die Rede auf ausgesetzte Tiere kommt, wird er ernst: "Da werden Hunde zu Weihnachten gekauft und verschenkt. Bei Urlaubsantritt sind sie dann überflüssig und werden einfach ausgesetzt. Es ist eine Katastrophe."
Für Berufstätige sei die Hunde-Kita ideal. Während Frauchen oder Herrchen arbeitet, genießt ihr Vierbeiner artgerechtes Freizeitvergnügen. Tierärzte brachten Bongartz als Betreiber eines Kleintiertaxis vor vier Jahren auf die Idee.
Inzwischen ist dem Hundeliebhaber noch eine neue Geschäftsidee eingefallen. Ab September stellt er sein Gelände sonntags als Freilauffläche zur Verfügung.