Hülser Berg: Paradies für Reiter und Läufer
WZ-Aktion: Nach einer Sage entstand der Hülser Berg, als ein Riese seine Schubkarre auskippte.
Krefeld. Der Hülser Berg, so heißt es, ist aus dem Sand der umgekippten Schubkarre eines Riesen entstanden. Ihn krönt ein 30 Meter hoher Aussichtsturm, den der Krefelder Unternehmer Peter Feikes 1973 in Verehrung seines Vaters Johannes errichten ließ. Nach Düsseldorf und bis zu den Braunkohle-Schloten kann man fast immer sehen, bei besonders gutem Wetter erahnt man im Süden die Spitzen des Kölner Doms.
Den Anfang der 70er Jahre eingerichteten Trimm-Dich-Pfad gibt es nicht mehr, obwohl er auf fast allen Karten noch verzeichnet ist, dafür aber lockt ein Waldlehrpfad. Den nutzen unter anderem die Kreisjägerschaft für ihre Waldschule, in der Schulklassen über den Berg und durch das sich nach Süden ausdehnende Bruchgelände geführt werden. Dort ist auch das Umweltzentrum angesiedelt.
Für Einzel- oder Gruppen-Jogger und Radler ist der Berg eine beliebte Herausforderung. Auf Erfrischung an der Eremitenquelle können sie nicht bauen, auch wenn sie zur Zeit wieder tröpfelt. Ihren Lauf müssen sie um die bis zu zehn Meter breiten Tonkuhlen führen, aus denen die Töpfer der berühmten "Hülser Schüsseln" früher ihr Material holten.
Über Reste aus der Jungsteinzeit oder das mittelalterliche Keltenlager werden sie nicht stolpern, denn deren spärliche Funde wurden ins Museum Burg Linn gebracht.
Der Hülser Berg ist noch jung, erst 150000 Jahre alt, ein Relikt der Saale-Eiszeit, als skandinavische Gletscher Geröll vor sich herschoben. An ruhigen Tagen sind die Tiere in den Gehegen für Wildschweine, Rot- und Damwild zutraulich.
An Sonn- und Feiertagen zwischen Mai und Mitte Oktober ist am und auf dem Berg oft was los. Vor allem, wenn die Museumseisenbahn Schluff von Tönisvorst über den Krefelder Nordbahnhof viele Menschen und Räder an seinen Fuß bringt.
Auch manch’ Reitertross macht Pause auf der Berghöhe, um die Pferde verschnaufen zu lassen. Schön laufen können Wanderer auf den Wegen X 2 von Kalkar nach Düren und X 5 von Kaiserswerth nach Goch oder auf zwei weiteren, gut ausgeschilderten Rundwegen.
Im großen Saal der Bergschänke können Kunstinteressierte die Reste eines Freskos von Johan Thorn Prikker bewundern.