Thomas Rungelrath züchtet die schönsten Tauben Europas

Bis zu drei Stunden steckt der 45-Jährige täglich in die Pflege seines Ziergeflügels. Das wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.

Krefeld. Federvieh ist das Spezialgebiet von Thomas Rungelrath. Der 45- Jährige züchtet Zier- oder Wildgeflügel. Erst im Dezember ist er mit seinen Tauben und Wachteln zum fünften Mal Europameister geworden. Seinen großen Erfolg führt Thomas Rungelrath auch auf seine langjährige Erfahrung zurück.

Bereits seit seinem fünften Lebensjahr interessiert er sich für dieses Thema. „Mein Vater hat schon Ziergeflügel gezüchtet“, erinnert er sich. Seitdem sei die Leidenschaft geblieben.

Seine ersten Tiere waren Zwerglachshühner. Heute besitzt er rund 55 verschiedene Rassen von Hühnern, Wachteln und Tauben. „Das sind schon so zwei bis drei Stunden Arbeit am Tag“, schätzt er den Zeitaufwand.

Trotz der großen Verantwortung sei das der Ausgleich zu seinem stressigen Job-Alltag. Gemeinsam mit seiner Frau führt der Hülser ein Catering-Unternehmen. Seine eigenen Hühner würden aber nicht verspeist, sagt der Europameister. Dazu sei der Wert der Tiere zu hoch, wobei nicht der materielle Wert gemeint sei, sondern der der Gene. „Wir tauschen auch viel untereinander, damit immer frisches Blut in die Zucht kommt. Das ist wichtig, um die Rasse zu erhalten“, erklärt Rungelrath. Um den Arterhalt geht es ihm in erster Linie. Er ist ein naturverbundener Mensch und möchte der Natur etwas zurückgeben.

Die fünf Europameister- und sieben Europa-Champion-Titel seien die Bestätigung, dass er mit der Haltung und Pflege seiner Tiere alles richtig gemacht habe, sagt der zweifache Familienvater. In jeder Voliere halte er zwei bis drei Paare. „Mehr ist auch nicht möglich, denn die Tiere müssen fliegen können.“

Die Haltung sei auch der zweite wesentliche Faktor seines Erfolges: „Die Tiere werden zum Beispiel danach beurteilt, wie struppig oder glatt das Gefieder ist. Ein glattes Gefieder bekommen die Vögel nur durch artgerechte Haltung und die richtige Fütterung.“ Weitere Kriterien sind die Vollständigkeit der Zehen, die Schnabelform oder das Verhalten.

In drei Jahren ist die nächste Europameisterschaft. Dort wird Rungelrath wieder antreten und im besten Fall seinen Titel verteidigen: „Ich hoffe, dass ich zur nächsten Europameisterschaft wieder ein paar schöne Tauben an den Start bringen kann.“