WZ-Mobil: "Ein zweiter Ringbus ist längst überfällig"
Die Anbindung des Stadtteils an die Innenstadt war Thema im Viertel.
Krefeld. Steht die scheinbar unendliche Geschichte um die bessere Anbindung von Hüls an die Innenstadt nun doch vor einem Abschluss? So könnte man meinen, wenn man den Ausführungen der Stadtwerke glauben schenken darf. Nachdem der Rat vor rund anderthalb Jahren die kleine Ringlösung — also die Fortführung der Straßenbahn bis zum Hülser Bahnhof — endgültig beerdigt hat, haben die SWK nun ein eigenes Konzept für den Stadtteil vorgelegt.
Anstelle der jetzigen Ringbuslösung, bei der ein Bus den kompletten Stadtteil abfährt, um alle Fahrgäste einzusammeln, soll es zukünftig zwei Busse geben. Der eine bedient den Hülser Nordosten, der andere den Hülser Nordwesten. Beide haben sie das Ziel, den Stadtteil besser an Innenstadt und Straßenbahn anzubinden. Am WZ-Mobil wollte die Redaktion von den Hülser Bürgern erfahren: Reicht ein geteilter Ringbus aus, um den nördlichsten Stadtteil attraktiver zu machen?
„Wunderbar“ findet Ingrid Warnke den Plan, denn bis jetzt sei das „alles nichts Halbes und nichts Ganzes“. Außerdem würde dadurch der ganze Stadtteil aufgewertet, hofft sie. „Und das alte Bahnhofsgebäude könnte man dann direkt mit aufwerten“, sagt sie. Diesem Gedanken erteilt Stefan Fuchs, Leiter der Abteilung Verkehrsbetriebe von SWK-Mobil, allerdings eine klare Absage. „Ohne Straßenbahn macht für uns einen Erneuerung des Platzes keinen Sinn“, sagt er.
Michael Weidekamp findet: „Ein zweiter Ringbus ist längst überfällig. Ich setze aber weiter auf Nachhaltigkeit und die Vernunft der Politiker, mittelfristig doch noch für die kleine oder große Ringlösung zu stimmen.“ Auch Gisela Vogel plädiert für den geteilten Ringbus: „Es muss auf jeden Fall was getan werden, ich fühle mich schlecht angebunden — nach Krefeld, aber auch innerhalb von Hüls. Für die älteren Menschen wäre das auch gut.“
Aber nicht nur die Bewohner von Hüls, die den Stadtteil verlassen wollen oder innerhalb von Hüls mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, ist das eine Verbesserung, schätzt Heinrich Viesentin, Mitglied im Vorstand des Bürgervereins Hüls. Er glaubt, dass ein geteilter Ringbus auch gut für den Umsatz der Einzelhändler im Stadtteil wäre: „So kommen vielleicht mehr Menschen nach Hüls.“
Bernd Otten sieht hingegen eine Verschlimmbesserung der Situation. Er ist folgender Ansicht: „Durch die geplante Trassenteilung wird Hüls zweigeteilt. Zum Krankenhaus kann man nur durch Umsteigen gelangen. Auch die Bewohner der Altenheime, die ihren Kaffee im Begegnungszentrum trinken, werden zum Umsteigen gezwungen.“
Bis jetzt ist der Plan der SWK nur ein Vorschlag, der frühestens zum Fahrplanwechsel im kommenden Jahr umgesetzt wird. In Hüls ist man der Ansicht, dass es an der Zeit ist.