Diskussion WZ-Mobil in Hüls: Alter Bahnhof ist ein Schandfleck und soll weg

Bürger ärgern sich am WZ-Mobil über das alte Bahngebäude und freuen sich über die Kanalerneuerung.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Hülser ist nur, wer auch dort geboren ist. Dieses kurze Geplänkel zu Beginn des WZ-Mobils auf der Josef-Heinrichs-Straße an der Kempener Straße ist typisch für Hüls und dennoch nur der Auftakt einer intensiven Diskussion über die umfangreiche Kanalsanierung, ihre Folgen und den brachliegenden alten Bahnhof gewesen. Der Bürgerverein schlägt vor, ihn ganz abzureißen und den Platz neu zu gestalten.

„Die Idee des Bürgervereins ist ja gut, aber wie sollte der Platz dann aussehen?“, fragt Daniela Ullrich. Sie findet es wichtig, dazu direkt auch Ideen einzubringen. Oder es werde ein Wettbewerb gemacht, bei dem sich die Hülser beteiligen können. Die Aussichten dafür schätzt sie selber aber als schlecht ein: „Wie ich die SWK und die neue Mehrheit in der Bezirksvertretung kenne, dürfte das nicht erwünscht sein.“

„Weg mit der Hütte“, ist auch die Meinungdes Hülsers Manfred Holz. Er stellt sich dort einige bewirtschaftete Parkplätze vor oder eine Grünfläche, die an die Fläche von Aldi angepasst werde.

Heinrich Fuhs als zugezogener Hülser erinnert sich noch an die ersten Pläne des früheren Oberbürgermeisters Dieter Pützhofen, den Bahnhof als Umsteigeplatz für Busse und Bahnen zu nutzen. Lange ist das her. „Jetzt ist die Ringlösung endgültig vom Tisch; deshalb den Bahnhof abreißen für eine schöne Grünanlage mit Sitzmöglichkeiten.“

Heinz Kreutzer ist auch für Abreißen. „Das ist ein Schandfleck für Hüls“, sagt der gebürtige Kempener. Eine Grünfläche fände auch er schön. „Aber mit einem kleinen Gitter abgetrennt, damit dort keiner parkt.“ Trotz Halteverbot stehen vor dem alten Bahnhof Autos. Das will er verhindern.

Wie genau die Besitzverhältnisse des Bahnhofs sind, fragt sich im Hinblick auf eine Lösung Gerhard Felke. Das Gebäude gehöre der SWK, die Schienentrasse der Deutschen Bahn. Aber wie weit dieser Teil gehe, weiß er nicht. Nur so viel: dass es deshalb dort kein Überquerungsrecht gebe.

„Baut doch dort etwas für Jugendliche“, schlägt Hans Jost vor. Für die 14- bis 16-Jährigen gibt es in seinen Augen in Hüls keinen vernünftigen Treffpunkt. Die würden mit ihren Mopeds wegen angeblicher Ruhestörung überall vertrieben.

Dass der Kanal im Bereich Steeger Dyk und Schulstraße erneuert wird, finden Fuhs und Wolfgang Schommer sehr gut. Die bisherigen Rohre waren zu klein. In der Folge hatten viele Anwohner ihre Keller voller Wasser, wenn bei Unwetter der Starkregen nicht abfließen konnte. „Die Hülser sollen doch froh sein, dass die SWK den Kanal saniert,“ sagen die beiden im Hinblick auf Proteste einzelner Anwohner der gesperrten Schulstraße.

Wegen der sich nun bildenden häufigen Rückstaus schlägt Schommer die komplette Öffnung der Cäcilienstraße für Pkw vor. Die Straße läuft parallel zur Schulstraße. Eine leichten Erhöhung in der Mitte der Fahrbahn würde das Rasen auf der schmalen Straße verhindern. So könnten die Anwohner am Ende der Straße entweder nach links Richtung Krefelder- oder nach rechts Richtung Venloer Straße fahren. „Ansonsten kommen wir hier aus der Mitte nicht mehr weg“, beschreibt er die Verkehrssituation.