Ausbau der Kliedbruchstraße beschlossen

Nach vier Jahren endet die Diskussion um die Sanierung. Anwohner bemängeln die hohen Kosten.

Inrath. Das leidige Thema Ausbau der „unfertigen“ Kliedbruchstraße ist für die Politik vom Tisch. Nach vier Jahre dauernden Auseinandersetzungen zwischen Anwohnern, Politik und Verwaltung beschlossen die Mitglieder der Bezirksvertretung Nord (BZV) in ihrer jüngsten Sitzung den Ausbau. Der Fachbereich Tiefbau kann jetzt die Ausschreibung veröffentlichen. Im Herbst könnte die drei bis vier Monate dauernde Sanierung des rund 300 Meter langen Teilstücks zwischen Hökendyk und Minkweg beginnen.

„Wenn wir heute nicht beschließen, wird diese Straße nie gebaut“, warnte Bezirksvorsteher Wolfgang Feld. Über keine andere Straße in Krefeld sei so lange und so heftig debattiert worden. Alleine die verschiedenen Planungen hätten sich auf rund 40 000 Euro summiert. Dennoch bleiben die Anwohner der rund 40 Einfamilienhäuser im Kliedbruch unzufrieden.

Streitpunkte bleiben die Versickerungsmulden für die Niederschläge. Die gehen zu Lasten des bisherigen Parkraums in den Nebenbereichen der Straße. Außerdem wird die Platzierung der Beleuchtung kritisiert, deren Leitungen die Wurzeln des rund hundert Jahre alten Eichenbestandes gefährden könnten.

Auch über die Kosten, über welche die WZ berichtete, wundern sich die Anwohner. War vor vier Jahren noch von 500 000 Euro die Rede, veranschlagte der Finanzausschuss im vergangenen Jahr noch 490 000 Euro. Jetzt stehen schließlich 780 000 Euro im Budget während der Fachbereich Tiefbau mit einem Betrag von 660 000 Euro kalkuliert. Diese Kosten sind maßgeblich für die Erschließungsbeiträge, zu der die Anlieger herangezogen werden. Deren Höhe richtet sich unter anderem nach Grundstücksgrößen und der Wohnfläche.

Die Planung sieht eine Fahrbreite von 5,50 Metern vor. Einen Gehweg wird es nur einseitig im östlichen Bereich geben. Beidseitig sollen zwölf Zentimeter hohe Bordsteine das Überfahren von Grünflächen durch Autos verhindern.

Sicherheitshalber sind rund 25 000 Euro für Sperrpfosten oder Schutzbügel eingeplant. An der Einmündung am Hökendyk wird es eine Aufpflasterung mit Rampensteinen geben.

In der Diskussion zum Thema kam es zu einer bemerkenswerten Geste von SPD-Sprecher Frank Meyer. Wegen des Todes des Bezirksvertreters Herbert Grenz war eine Mehrheit für die CDU unsicher. Meyer zog mit Rücksicht auf den Todesfall seinen Antrag auf Vertagung des Themas zurück. „Wir wollen das nicht ausnutzen.“ CDU-Sprecher Walter Fasbender: „Das ist eine faire Haltung der SPD. Wir wissen das zu schätzen.“