Gespräche zwischen Stadt und Kirche ohne Ergebnis

Ab kommendem Jahr soll für die Kita Kinderzeit Miete gezahlt werden. Die Frage ist: von wem?

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Wie es mit der Kindertagesstätte Kinderzeit am Girmesdyk in Zukunft weitergeht, ist auch nach der Bezirksvertretung (BZV) Nord unklar. Allerdings versprach Barbara Pudelko vom Fachbereich Jugendhilfe: „Wir sichern den Bestand zu. Wie, das lässt sich derzeit aber noch nicht sagen.“ In der Kita werden 53 Kinder betreut.

Wie berichtet, will die Paulus-Kirchengemeinde als Eigentümerin des Gebäudes ab 31. Juli 2015 Miete nehmen. Der Elternverein ist der Träger der Einrichtung und müsste zahlen. Summen von 2000 bis 2500 Euro monatlich sind im Gespräch. Städtische Zuschüsse, wie sie in anderen Städten geleistet werden, so erläutert Pudelko, seien freiwillige Ausgaben, die der Nothaushalt verbiete. Zuschüsse des Landes beziehungsweise des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) werden dort verweigert, weil deren Regeln eine Doppel-Bezuschussung verbieten. Doppelt deshalb, weil der LVR bereits die Umbaukosten für die Kita subventioniert habe.

Der Nutzungsvertrag für das rund 4000 Quadratmeter große Gelände und das Gebäude, den die Stadt mit der Paulusgemeinde geschlossen habe, läuft im kommenden Jahr aus. Ab diesem Zeitpunkt möchte sich die finanzschwache Kirche eine neue Einnahmequelle durch die Miete erschließen. Seit Monaten laufen Gespräche zwischen Stadt und Pauluskirche. Zuletzt auf Dezernentenebene, betont Pudelko. „Bislang aber ohne konkretes Ergebnis.“ Ähnliche Probleme gebe es auch mit anderen Kitas, die nicht in städtischer Trägerschaft liegen.

Hintergrund sei, erklärt Barbara Pudelko, dass es vor rund 15 Jahren zur Schließung einer Reihe von Kitas gekommen sei, die in kirchlicher Trägerschaft sowohl der katholischen, wie der evangelischen Gemeinden waren. Daraufhin haben sich 2010 Elterninitiativen wie am Girmesdyk gebildet und die Regie übernommen. Verbunden war das häufig mit kostenintensiven Umbauarbeiten. Alleine am Girmesdyk wurden mehr als 100 000 Euro investiert. Es geht auch um 14 Arbeitsplätze.

Fraktionsübergreifend stellte die BZV fest, dass wegen der Wohnortnähe am jetzigen Standort festgehalten werden solle. Frank Meyer (SPD) wie CDU-Sprecher Walter Fasbender schlugen vor, das Gespräch darüber mit dem Landtag beziehunsgweise dem LVR zu suchen, um zu einer Lösung zu kommen. SPD-Sprecher Ralph-Harry Klaer: „Wir müssen hier den politischen Willen dafür entwickeln und deutlich machen.“ Seine Frau Gisela als Bezirksvorsteherin schlug die Einrichtung eines Runden Tisches vor.