Lieder und Lagerfeuer statt Smartphones

1954 wurde der Pfadfinderstamm gegründet. Anlässlich des Geburtstags gab es eine Feier.

Foto: DJ

Krefeld. „Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder“, sagt Stammesgründer Heinz Floehr, der vor 60 Jahren den Stamm Inrath gegründet hat. Am Wochenende feierten die Stammesmitglieder diesen Geburtstag mit einem großen Fest und einem Tag der offenen Tür auf dem Gelände am Gemeindehaus Sankt Elisabeth von Thüringen. „Am Samstag haben wir mit geladenen Gästen am Lagerfeuer gesessen und Lieder gesungen, am Sonntag haben wir ein Showlager aufgebaut, um zu zeigen, wie unsere Lager aussehen“, sagt Floehr.

Im Jahr 1954 hatte Floehr, damals 19, zusammen mit einem Freund die Idee, einen Stamm zu gründen: „Wir haben Plakate aufgehängt, Werbung gemacht und Jungs angesprochen.“

Die Nachfrage war so groß, dass schnell eine Gruppe gegründet werden konnte. Doch die Voraussetzungen waren nicht einfach, denn es stand nur ein kleiner Gruppenraum im Raphaelsheim zur Verfügung, für die Anschaffung von Zelten und Materialien fehlte das notwendige Geld: „Unsere ersten Zelte bauten wir aus alten Dreiecksplanen zusammen, die aus Beständen des Weltkrieges stammten“, erinnert sich Floehr. In den vergangenen 60 Jahren hat sich aus diesen Anfängen ein wichtiger Anlaufpunkt für die Inrather Jugend entwickelt. Der Stamm besteht aus 50 aktiven Mitgliedern, 17 davon sind Leiter.

Marc Siempelkamp ist mit acht Jahren Pfadfinder geworden und ist heute im Vorstand: „Die Jugendlichen können kaum das Handy aus der Hand legen. Vor unseren Gruppenstunden müssen wir sie deshalb manchmal einsammeln“, sagt er. Aus der Mode ist das Pfadfinderleben dennoch nicht gekommen. Durch die Lage am Stadtrand ist es zudem leichter, Kinder für die Natur zu begeistern.