Serie Neue Bezirksvorsteher: "Ich wollte ein Zeichen setzen"
Gisela Klaer ist neue Vorsteherin im Nordbezirk. Im Amt bleiben will sie allerdings nur vier statt sechs Jahre.
Krefeld. Nach 16 Jahren musste der christdemokratische Vorsteher der Bezirksvertretung (BZV) Nord, Wolfgang Feld, seiner bisherigen Stellvertreterin Gisela Klaer (SPD) Platz machen. Die 56 Jahre alte Heilpraktikerin, die bei den jüngsten Wahlen auch in den Rat der Stadt gewählt wurde, stützte sich dabei auf die Stimmen der beiden Grünen und der Vertreterin der Linken.
„Ich stehe dafür, dass es hier mit jetzt sechs Fraktionen weiterhin fair verläuft, wie bisher“, betonte sie beim Amtsantritt in der Kleingarten-Kantine „Rosengarten“ am Kanesdyk. Neben den genannten Parteien sind noch die AfD und die FDP mit je einem Mitglied in der BZV vertreten. Eine Besonderheit zeichnet Nord aus. Nach vier von insgesamt sechs Jahren, so ist es abgesprochen, will Gisela Klaer ihre Funktion an Jörg Thiele (B’90/Grüne) abgeben.
Bezirksverordnete ist Gisela Klaer seit 1991, zwei Jahre zuvor war sie der SPD beigetreten. „Ich wollte ein Zeichen setzen gegen die Republikaner, die damals in den Berliner Rat eingezogen waren“, begründet sie das. Als politische Schwerpunkte nennt die neue Vorsteherin „Radwegekonzepte, Verkehrssicherheit, Infraschall, Baumpflege/Erhalt.“ Der SPD-Ortsverein hat in seiner Programmatik den Erhalt der Bezirksverwaltungsstelle Nord am Moritzplatz ganz oben auf seine Agenda gesetzt.
Generell gehörten „die Interessen der Bürger in den Vordergrund. Mehr Transparenz möchten wir von Verwaltung und Politik.“ Die Mutter dreier Kinder nennt als Hobbys Fahrradfahren, Wandern, Theater- sowie Konzertbesuche und Lesen. Die gelernte Chemielaborantin ist verheiratet mit Ralph-Harry Klaer, der gleichzeitig Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Nord und ihr BZV-Kollege ist.
Die neue Vorsteherin war in ihrer Jugend Leistungssport-Ruderin in Köln und später als Schöffin am Krefelder Amtsgericht tätig. Außerdem ist sie Sport-Übungsleiterin. Vor 14 Jahren legte sie erfolgreich die Prüfung zur Heilpraktikerin ab und ist heute auf diesem Gebiet in Düsseldorf, Essen und Kleve als Dozentin tätig. In der Stadt findet die gebürtige Leverkusenerin besonders das Gemeinschaftstheater und das Grün hervorhebenswert. Möglich wurde ihre Wahl, weil sie und ihre Partei bei den jüngsten Kommunalwahlen im Mai um über fünf Prozentpunkte zulegen konnten. Damit verbunden waren fünf Mandate für die BZV, statt vier wie bisher.