Radweg: Umlaufgitter ohne Zweck - Anwohner sind verärgert
Die Stadt hat am Buschhüterdyk ein Umlaufgitter installiert, das keinen Zweck zu erfüllen scheint.
Krefeld. Der Radfahrer tritt ordentlich in die Pedale, als er auf das Umlaufgitter zusteuert, das den kleinen Weg vom Buschhüterdyk trennt. Denn in die Bremse steigen muss der Radler nicht. Der Abstand zwischen den einzelnen Elementen des Gitters ist so groß, dass er mit voller Geschwindigkeit hindurchrollen kann. Dass dies möglich ist, bringt die Anlieger am Buschhüterdyk auf die Palme. Denn das Umlaufgitter soll eigentlich für mehr Sicherheit sorgen, Radfahrer ausbremsen, damit diese nicht einfach auf die Straße und vor das nächste Auto rollen.
Der Hintergrund: Vor dem Umlaufgitter verläuft eine Stichstraße des Buschhüterdyks, die in einer Sackgasse endet. In diese Sackgasse biegen häufig auch Lkw ein, „etwa um Pakete auszuliefern“, berichtet Anwohner Franz Josef Frigger. „Da die Sackgasse keinen Wendehammer hat und rückwärts fahrende Lkw keine Augen, kommt es immer wieder zu Unfällen“, bemängelt er.
Von Anliegern darauf angesprochen, sei auch der Stadt die Gefahr bewusst geworden. Vor anderthalb Jahren habe sie deshalb das Umlaufgitter installiert. „Doch was bringt das, wenn die Radler gar nicht abbremsen müssen?“, fragen sich die Anlieger, die bereits von einem Schildbürgerstreich sprechen. Frigger ist besorgt: „Viele Schüler nutzen die Passage, ohne sich der Gefahr bewusst zu sein, die an der Einmündung zum Buschhüterdyk lauert.“
Das Tiefbauamt sei sich allerdings keines Fehlers bewusst, ärgern sich die Anlieger. Beim Aufbau des Gitters habe man noch die rheinische Lösung gewählt — ein altes Gitter, das sich am Ostwall befand, an den Buschhüterdyk verpflanzt. „Jetzt heißt es, die Stadt habe kein Geld. Dabei ist kein neues Material erforderlich. Das Versetzen einer Stange würde genügen“, ist Friggers Meinung.
Die Stadt argumentiert, dass in diesem Fall Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen den Weg nicht mehr nutzen könnten. Außerdem seien aufgrund des Grünrückschnittes alle Sichtbeziehungen gewährleistet. Die Sorge um Rollstuhlfahrer hält Frigger allerdings für unnötig: „Eine Umfahrung wäre nicht unmöglich.“ Vorgeschoben ist für ihn auch das Argument, der ADFC habe die Stelle begutachtet und für ungefährlich befunden: „Es muss doch im ureigensten Interesse des ADFC sein, die Radfahrer zu schützen“, sagt Frigger, der wie die anderen Anwohner sauer ist, dass die Stadt sie zur Verkehrsschau nicht eingeladen hat. Lob hat er nur für Bezirksvertreter Walter Fasbender (CDU) übrig: „Das ist der Einzige, der sich für unsere Belange eingesetzt hat“, ist seine Einschätzung.