Investor baut am Kanesdyk
Die Wohnstätte hat das Grundstück an eine niederländische Firma verkauft. Die will zehn Millionen Euro anlegen.
Krefeld. Die Wohnstätte hat das 12 000 Quadratmeter große Grundstück am Kanesdyk verkauft. Wie Wohnstätten-Chef Thomas Siegert in der Sitzung der Bezirksvertretung Nord erläutert, ist der Kaufvertrag zwischen Wohnstätte als Eigentümer und der Bouwfonds Immobilienentwicklung unter Dach und Fach. Er müsse nur noch vom Liegenschaftsausschuss und vom Rat Anfang Februar bestätigt werden. Der Erschließungs- und städtebauliche Vertrag könnte damit noch in diesem Jahr Rechtskraft erlangen.
Der niederländische Investor will auf dem Gelände zwischen dem Kanesdyk und den Grundstücken südlich des Horstdyk ein kleines Wohngebiet entwickeln. Er rechnet mit Kosten zwischen neun und zehn Millionen Euro. Unklar sei noch, so Siegert, ob die künftigen Reihenhäuser mit insgesamt 38 Wohnungen wegen des hohen Grundwasserspiegels ohne Keller oder mit der wasserdichten „weißen Wanne“ ausgestattet werden.
Stadtplanerin Beate Frebel-Sachs verweist darauf, dass aufgrund der Emissionen von der Blumentalstraße Lärmschutzwände im Süden des Geländes errichtet werden müssen. Im Osten des Grundstücks, zum Caritas-Jugendtreff Marienburg hin, sei dieser 2,5 Meter hoch und im übrigen Verlauf vier bis 4,5 Meter hoch. Entlang dieser Wände soll künftig auch die neue Erschließungsstraße verlaufen. CDU-Sprecher Walter Fasbender schlägt vor, diese als verkehrsberuhigten Bereich zu planen, da sie keinen Durchgangsverkehr aufnehmen müsse.
Auch für die Marienburg, die bisher einen Teil des Grundstücks als Freifläche genutzt habe, sei eine Lösung gefunden worden, kündigt Siegert an. Mit finanzieller Hilfe des Lions-Clubs stehe dem Jugendtreff künftig eine rund 130 Quadratmeter große Freifläche zur Verfügung. Für die Kinder des künftigen Wohngebietes könnten Plätze in der Kindertagesstätte „Dreikäsehoch“ des Kinderschutzbundes in unmittelbarer Nähe gefunden werden.
Baubeginn für das Gebiet könnte in etwa einem Jahr sein. Die vorliegende Entwurfsplanung sieht vor, dass die Reihenhäuser in jeweils acht Abschnitten errichtet werden. Frebel-Sachs betont, dass Ausrichtung und Abstand zur vorhandenen Wohnbebauung berücksichtigt wurden. Entsprechende Einsprüche zum Bebauungsplan seien ebenso in die neue Planung geflossen, wie die Rücksichtnahme auf den vorhandenen Baumbestand.
Noch bis vor sechs Jahren hatte die Stadt in den ehemaligen Wohnstätten-Plattenbauten sozial schwache Familien und Aussiedler untergebracht, die nach und nach in andere Quartiere vermittelt werden konnten. Im Volksmund wurde die Siedlung „Mau-Mau-Viertel“ genannt. Siegert: „Die neuen Planungen sind eine deutliche soziale Aufwertung der gesamten Umgebung.“