Siempelkamp-Erweiterung: Es gibt nicht nur Gewinner

Die Erweiterung der Industrieflächen entlastet Firmen. Einige Anwohner könnten aber die Verlierer sein.

Krefeld-Hüls/Inrath. Rainer Küppers könnte der Verlierer eines Projektes sein, dass ansonsten viele Gewinner sieht: Die Verbindung der B9 mit der Hülser Straße. Das Vorhaben soll die Siempelkampstraße entlasten, zudem für eine bessere Anbindung der Firma Siempelkamp, des Stahlhändlers Schmolz und Bickenbach und des Glühbetriebs Schulz sorgen.

Doch Küppers, Anwohner der Drühstraße, sieht die Pläne mit Sorge. Der 56 Jahre alte Familienvater von zwei Kindern hat sich den Loershof gekauft, um dort in absehbarer Zeit die Ruhe des Alters zu genießen - doch ziemlich dicht an einem Haus könnte die neue Straße verlaufen.

Bei der "Frühzeitige Anhörung zur 273. Änderung des Flächennutzungsplanes" in der - mit 19 Bürgern nur spärlich besetzten - Aula der Pestalozzischule wies Küpper auf seine Sorgen hin. Die beiden Stadtplaner Ludger Walter und Stefan Müllers hatten an dem Abend die erste von insgesamt sieben Genehmigungsstufen der Planung vorgestellt.

Sie sieht im Krefelder Norden bis hinein in den Hülser Süden Erweiterungsflächen für Industrie und Gewerbe mit einer Gesamtfläche von rund 20 Hektar (vergleichbar etwa 40 Fußballfeldern) sowie eben zwei Varianten der neuen Hauptverkehrsstraße vor. Sie soll von der Venloer Straße jeweils in Höhe Kützhofweg in die Hülser Straße münden. Die Ausweitungsflächen werden derzeit landwirtschaftlich genutzt. Sie werden nördlich von einem Grüngürtel begrenzt.

Im Bereich der Wohnbebauung an der Hülser Straße sollen gewerbliche Bereiche die Ausweitung erträglich machen. Die Anbindung an die Bundesstraße im Nordwesten soll entweder über die Drügstraße oder in der längeren Variante etwa am Mönnickweg erfolgen.

Die "Gewinner" aus der Planung - Siempelkamp, Schmolz und Bickenbach sowie Schulz - hatten allerdings keine Vertreter zu dem Termin entsandt. Rolf Hirschegger, Vorsitzender des Bürgervereins (BV) Inrath, bedauerte dies, führte das aber auf die recht kurzfristig erfolgte Einladung von Seiten der Stadt zurück - die hatte auch den BV überrascht.

Rainer Küppers nutzte dagegen die Gelegegenheit, seine Position zu vertreten: "Ihr zertrümmert mir, meiner Familie und meinen Mietern mit zwei Kindern unsere Lebensqualität", schimpfte er. Ludger Walters Versicherung, über alles könne noch ausführlich gesprochen werden, schien bei Küppers nicht viel Eindruck zu hinterlassen...

Die Pläne und ihre Begründung

www.krefeld.de/ Bauleitplanverfahren