Vereine rebellieren gegen Zugweg

Die Jecken im Norden fühlen sich benachteiligt und unfair behandelt.

Krefeld-Inrath. Egon Düster (KG Lustige Klosterbrüder), Frank Dömges (80-10-10er) und Uwe Dettmann (Eppels Jecke) haben eins gemeinsam: Sie sind karnevalsverrückt. Umso härter trifft es die drei Karnevalisten, dass der Krefelder Rosenmontagszug in diesem Jahr nicht durch ihren Nordbezirk zog. „Wir mussten die Enttäuschung erst einmal verdauen“, sagt Egon Düster, der Präsident der KG Lustige Klosterbrüder.

Insgesamt 25 Mitglieder der jeweiligen Karnevalsvereine haben sich in der Gaststätte Paulus Klause versammelt, um ihrem Unmut gegenüber der Streckenplanung für den Rosenmontagszug zum Ausdruck zu bringen. „Im Nordbezirk sind insgesamt sieben Karnevalsvereine (u.a. KG Grenztal, Große Karnevalsgesellschaft Krefeld 1878) beheimatet“, sagt Frank Dömges und ergänzt: „Fünf davon sind gar als aktive Vereine eingetragen und marschieren fast jährlich beim Rosenmontagszug mit.“

Dass der Rosenmontagszug 2013 keinen Abstecher mehr über die Drießendorfer Straße und die Sternstraße machte und nur über den Nordwall zog, empfinden alle Beteiligten als unfair. „Es geht auch darum, dass sich die Menschen im Nordbezirk noch richtig mit dem Krefelder Karneval verbunden fühlen und sich sehr kreativ am närrischen Treiben beteiligen“, sagt Uwe Dettmann. „Außerdem ist der Nordbezirk ebenfalls eine Anschlussstelle für Karnevalsbesucher, die aus Hüls und Umgebung zum Krefelder Rosenmontagszug kommen. Für die wird der Weg natürlich jetzt wesentlich länger“, ergänzt Dömges.

Grund für die neue Streckenführung sind laut Aussage der Stadt und des Festkomitees Krefelder Karneval die zu kostenintensive Sicherung auf Teilen der Nordbezirk-Strecke sowie der erhöhte Glasbruch in den Jahren zuvor. „Für uns sind das fadenscheinige Gründe, die man vorschiebt. Viel schlimmer finden wir jedoch die Tatsache, dass man mit uns nicht über die geänderte Streckenführung in Dialog gegangen ist“, sagt Dömges.

„Ein anderes Problem ist, dass es im Nordbezirk unheimlich viele Gaststätten und Kneipen gibt, die sich kreativ an den Tollen Tagen beteiligen und jetzt durch die veränderte Streckenführung nicht mehr direkt am Zuggeschehen teilhaben können“, so Düster.

Als Alternative kommt für die betroffenen Karnevalsvereine aber kein eigener Zug im Nordbezirk in Frage. Viel mehr hoffen die Betroffenen auf einen Dialog mit dem Festkomitee des Krefelder Karnevals, um die für die im Nordbezirk beheimateten Karnevalsvereine unbefriedigende Situation in Zukunft zu ändern.

„Für das Jahr 2014 liegt beim Fachbereich Tiefbau bisher kein Antrag vor. Alle Angaben für 2014 wären also spekulativ“, sagt Manuel Kölker vom Presseamt der Stadt Krefeld.